Berlin: SPD wollte Kritik nicht vergessen
VORSCHLAG Im Herbst vergangenen Jahres brachte der stellvertretende Präsident des Abgeordnetenhauses, Uwe Lehmann-Brauns (CDU), die Ehrenbürgerschaft für Wolf Biermann ins Gespräch. Die beiden anderen Oppositionsfraktionen, FDP und Bündnis 90/Grüne, schlossen sich dem Vorschlag an.
Stand:
VORSCHLAG
Im Herbst vergangenen Jahres brachte der stellvertretende Präsident des Abgeordnetenhauses, Uwe Lehmann-Brauns (CDU), die Ehrenbürgerschaft für Wolf Biermann ins Gespräch. Die beiden anderen Oppositionsfraktionen, FDP und Bündnis 90/Grüne, schlossen sich dem Vorschlag an. Im Dezember sprach sich unter anderem auch Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) dafür aus.
ZÖGERN
SPD und Linkspartei/PDS taten sich lange schwer mit diesem Vorschlag. Bei einigen Sozialdemokraten, auch beim Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, war die polemische Kritik des Dichters nicht vergessen, die dieser 2001 bei der Gründung der ersten rot-roten Koalition geäußert hatte. PDS-Politiker begründeten ihre Ablehnung mit der Haltung Biermanns zum Irak-Krieg. Im Januar mehrten sich dann bei der SPD die Stimmen für Biermann.
BESCHLUSS
Am 1. Februar brachten SPD, CDU, FDP und Bündnisgrüne einen gemeinsamen Antrag im Abgeordnetenhaus ein und stimmten ihm zu. Die Abgeordneten der Linkspartei/PDS enthielten sich. Fünf Tage später beschloss auch der Senat die Ehrung. Wie kaum ein anderer habe sich Biermann mit seinen Gedichten und Liedern für Demokratie und Bürgerrechte starkgemacht, hieß es in der Begründung. sik
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