
© dpa/Julius Christian Schreiner
Staatsschutz ermittelt: Mann mit syrischer Fahne in Berlin bewusstlos geprügelt
Viele Menschen feierten am Sonntag den Sieg der Aufständischen in Syrien. Sie trugen Fahnen und versammelten sich. Später am Abend wurde laut Polizei ein Mann mit einer der Fahnen brutal angegriffen.
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Ein junger Mann mit einer syrischen Fahne um die Schultern ist nach Angaben der Polizei in Berlin von einer Gruppe von Männern angegriffen und zusammengeschlagen worden. Der 26-jährige Mann sei nach eigener Aussage von den fünf Tätern am späten Sonntagabend in Treptow bewusstlos geschlagen worden, teilte die Polizei am Montag mit. Ein Passant habe die Polizei alarmiert. Mit Platzwunden im Gesicht und Blutergüssen wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht.
Der 26-Jährige kam nach eigenen Angaben gegen 23.40 Uhr von einer Bushaltestelle an der Köpenicker Landstraße. In Höhe des Dammwegs soll dann ein Auto angehalten haben. Fünf Männer, die nach Angaben des Opfers libanesisches Arabisch sprachen, hätten auf ihn eingeschlagen und getreten, bis er das Bewusstsein verlor. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung mit politischem Hintergrund.
Ob es sich bei der Fahne, die der Angegriffene dabei hatte, um die offizielle syrische Fahne oder die der syrischen Opposition handelte, konnte eine Polizeisprecherin am Montag auf Nachfrage zunächst nicht sagen. Dies sei Gegenstand der Ermittlungen.
Die offizielle syrische Fahne ist rot, weiß und schwarz gestreift, auf dem weißen Streifen befinden sich zwei grüne Sterne. Auf Demonstrationen war zuletzt aber vor allem die Fahne der syrischen Opposition zu sehen gewesen. Diese ist grün, weiß und schwarz gestreift, hier sind auf dem weißen Balken drei rote Sterne abgebildet. Dabei handelt es sich um die alt-syrische Fahne der syrischen Republik. Sie war von 1930 bis 1958 und zwischen 1961 und 1963 die offizielle Staatsflagge Syriens.
Nach dem Zusammenbruch des Regimes in Syrien hatten am Sonntag auch in Berlin auf den Straßen viele Syrer gemeinsam demonstriert und den Sieg der Aufständischen gefeiert. (Tsp, dpa)
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