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© ddp

Figuren aus Wachs: Prominente Puppenstube

Madame Tussauds kommt im Sommer nach Berlin. Das Wachsfigurenkabinett öffnet an der Straße Unter den Linden. Bisher streiten Inhaber und Stadt aber noch über die Beschilderung.

Die britische Merlin-Entertainments-Gruppe will in diesem Jahr einen Ableger des berühmten Londoner Wachsfigurenkabinetts „Madame Tussauds“ in Berlin eröffnen. Johannes Mock, Vorstandsmitglied von Merlin Entertainments in Deutschland, bestätigte gestern, dass Madame Tussauds in diesem Sommer Unter den Linden eröffnen werde. „Die Verhandlungen sind soweit abgeschlossen“, sagte Mock. Momentan werde lediglich noch über „Kleinigkeiten“ diskutiert, zum Beispiel über das Problem der Beschilderung. Mock wünscht sich große und auffällige Hinweisschilder für das neue Wachsfiguren-Kabinett. Die Regeln für Hinweisschilder Unter den Linden seien jedoch „restriktiv“. Verträge wurden demnach noch nicht unterzeichnet.

Wo genau Madame Tussauds einziehen wird, verriet Johannes Mock nicht. Nur so viel: für das Kabinett wird nicht neu gebaut. Man habe mehrere „extrem gute Standorte“ im Auge, in denen jeweils „Innenausbauten“ stattfinden müssten. Jedes der infrage kommenden Gebäude sei zuvor gewerblich genutzt worden. Spekulationen, die wächsernen Figuren könnten eventuell in Räume der Komischen Oper einziehen, konnte Johannes Mock nicht bestätigen. Auch Andre Kraft, Sprecher der Komischen Oper, verneinte dies.

„Wir sind extrem stolz und froh, dass wir nach Berlin kommen“, sagte Johannes Mock. Merlin Entertainments wird acht bis neun Millionen Euro in den neuen Standort investieren. Auf 2500 Quadratmetern sollen wächserne Nachahmungen berühmter Politiker, Sportler und Menschen aus dem internationalen Showgeschäft ausgestellt werden. Wie viele und welche Figuren es sein sollen, ist bislang nicht bekannt.

Merlin Entertainments betreibt das 1835 von Marie Tussaud gegründete Wachsfigurenkabinett in London, sowie in Niederlassungen in Hongkong, Amsterdam, Las Vegas, Schanghai und New York. Ein weiteres Madame Tussauds soll 2009 in Hollywood eröffnen. Die britische Unternehmergruppe besitzt zudem das Legoland am Potsdamer Platz und das Sea Life Center in Mitte.

Ein Wachsfigurenkabinett gab es in Berlin schon einmal. 1873 wurden lebensechte Nachbildungen von damaligen Prominenten in der Kaisergalerie an der Friedrichstraße ausgestellt. Seit 1972 konnte man die zuletzt insgesamt 350 Figuren im Berliner Panoptikum im Ku’damm-Eck besichtigen. Seitdem das Gebäude jedoch Ende der Neunziger abgerissen wurde, lagern die Puppen bei einer Spedition in Großbeeren.

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