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Berlin: Stadtmenschen: Persische Powerfrauen

Donnerstagabend, Centrum Judaicum. Geschafft!

Donnerstagabend, Centrum Judaicum. Geschafft! Man sah der Autorin Dorit Rabinyan die Erleichterung förmlich an. Schauspielerin Jasmin Tabatabai ("Bandits", "Late Night Show") ließ die letzten Zeilen aus Rabinyans aktuellem Roman "Unsere Hochzeiten" im Vortragssaal einen Moment lang wirken, dann goutierten die Zuhörer die Lesung mit begeistertem Applaus. Die 28-jährige Schriftstellerin wurde als Tochter persischer Immigranten in einer kleinen Siedlung in der Nähe von Tel Aviv geboren. In ihrem neuen Roman, der in Israel monatelang die Bestsellerlisten anführte, hat sie biografische Erfahrungen - besonders das Leben ihrer persischen Vorfahren - einfließen lassen. Um "Stimme der Sprachlosigkeit ihrer Eltern" zu sein, begann sie zu schreiben. Schon ihr erster Roman, "Die Mandelbaummasse", wurde in acht Sprachen übersetzt. Auch Jasmin Tabatabai fand das Erstlingswerk "ganz gut" und zögerte darum nicht, "Unsere Hochzeiten" in Deutsch zu lesen. "Dieses Buch finde ich noch besser", gesteht die Schauspielerin. Die 33-Jährige hat selbst bis zu ihrem 12. Lebensjahr im Iran gelebt. "Ich kann die Erfahrungen, die Dorit beschreibt, total unterschreiben". Beide stammen aus einem sehr repressiven Land, finden aber, "dass gerade deshalb dort ziemliche Power-Frauen entstehen". Am Ende lechzte Jasmin Tabatabai nach einer Zigarrette. "Ich habe mir das Rauchen gerade abgewöhnt", warf die Übersetzerin ein. "Aber ich nicht", erwiderte Tabatabai - mit Power.

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