Stichwahl um Amt des Oberbürgermeisters: CDU und FDP unterstützen SPD-Kandidat Tobias Schick in Cottbus
Noch ist der Kampf um das Cottbusser Oberbürgermeister-Amt nicht entschieden. Mehrere Parteien wollen SPD-Mann Schick helfen – und so einen AfD-Sieg verhindern.
Nach dem Erfolg der Sozialdemokraten bei der ersten Abstimmung zur Oberbürgermeisterwahl in Cottbus kann SPD-Kandidat Tobias Schick für die Stichwahl auf die Unterstützung sämtlicher anderer Parteien außer der AfD hoffen. Ziel ist es, zu verhindern, dass erstmals ein AfD-Politiker Stadtoberhaupt wird.
CDU und die FDP hätten bereits Unterstützung zugesagt, berichtete Schick am Montag in Cottbus. Signale gab es auch von weiteren Parteien und Fraktionen der Stadtverordneten, ihn bis zum zweiten Wahlgang am 9. Oktober zu unterstützen.
Jetzt gehe es darum, „das Parteibuch ruhen zu lassen“, sagte Schick. „Wir werden uns diese Woche ziemlich schnell zusammensetzen und auch gemeinsame Schritte besprechen, wie wir in den vier Wochen die Cottbuserinnen und Cottbuser motivieren, ein zweites Mal wählen zu gehen.“ Die Mehrheit seien Demokratinnen und Demokraten, die gerne die Zukunft in der Stadt gestalten und nicht nach hinten schauen wollten, sagte der SPD-Kandidat.
Bei der OB-Wahl in Brandenburgs zweitgrößter Stadt holte Schick am Sonntag 31,8 Prozent der Stimmen, der AfD-Kandidat Lars Schieske erhielt 26,4 Prozent. Beide gehen nun in die Stichwahl. Keiner der sieben Kandidaten hatte am Sonntag die absolute Mehrheit erreicht.
Bund und Land hätten sich klar zu Cottbus und zur Region bekannt, sagte Schick. Es gebe Zusagen für Projekte in Höhe von fast vier Milliarden Euro für die Stadt im Strukturwandel. Das sei ein starkes Bekenntnis. „Das heißt: Cottbus ist wichtig, für die Politik, aber auch für die gesamte Region. Wir haben Riesen-Möglichkeiten, hier eine bessere Zukunft für uns selber zu gestalten. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und zusammen arbeiten“, sagte der SPD-Kandidat.
Schick will bis zur Stichwahl um AfD-Wähler kämpfen
In den kommenden Wochen will SPD-Anwärter Schick weiter in verschiedenen Stadtteilen das Gespräch suchen. Er wisse, dass ganz viele Menschen nicht demokratisch gewählt hätten. „Um diese Menschen werden wir nicht nur kämpfen, sondern wir brauchen sie.“
Alle, die eine Briefwahl beantragt haben, bekämen auch für den zweiten Wahlgang die Unterlagen zugeschickt. Diejenigen, die direkt in einem der 53 Wahllokale gewählt hätten, müssten am 9. Oktober die Unterlagen vom ersten Urnengang und den Personalausweis mitnehmen. (dpa)
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