zum Hauptinhalt
Blick über die Hochhäuser der Gropiusstadt im Süden von Berlin.

© dpa/Britta Pedersen

Stockender Wohnungsbau, mehr Arbeitslosigkeit: Berlin fällt bei neuem Städteranking zwei Plätze zurück

Bei Wachstum und Wohlstand geht in den Großstädten die Schere weit auseinander. Vorn liegen bekannte Wirtschaftszentren. Die Bundeshauptstadt hat sich in einem Städteranking verschlechtert.

Stand:

Bei einem neuen Städteranking von IW Consult fällt Berlin zwei Plätze zurück. Damit liegt die Bundeshauptstadt nur noch auf Platz vier des Rankings, das im Auftrag der „Wirtschaftswoche“ und des Onlineportals Immoscout24 durchgeführt wurde.

Auf dem ersten Platz landete Mainz. Die Stadt bleibt damit der Studie zufolge im vierten Jahr nacheinander die dynamischste Großstadt Deutschlands. Am Biontech-Standort in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wächst die Wirtschaft besonders schnell.

„Der Biontech-Effekt wirkt nach“, schreiben die Autoren. Die Wirtschaftsleistung je Einwohner und die Produktivität in Mainz zeigten weiter eine Spitzenentwicklung. Der Vorsprung auf das zweitplatzierte Frankfurt ist aber gering, die Bankenstadt punktet mit dem bundesweit höchsten Wachstum der Steuerkraft und einer hohen Zunahme hochqualifizierter Beschäftigter.

In der Rangliste schneiden zudem Düsseldorf und Köln auf Platz drei und fünf gut ab. Berlin dagegen fällt zwei Plätze zurück auf Rang vier. In der Hauptstadt wirke sich unter anderem ein stockender Wohnungsbau und eine gestiegene Arbeitslosigkeit bei jungen Beschäftigten aus.

Große Sprünge in Universitätsstädten

Bei der jährlichen Untersuchung werden aktuelle Lage (Niveau) und Veränderungsraten (Dynamik) von 71 kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern verglichen. Es flossen über 100 Indikatoren und mehr als 50.000 Datenpunkte aus Bereichen wie Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Immobilien und Lebensqualität ein.

Die geringste wirtschaftliche Dynamik hat IW Consult in Chemnitz, dem pfälzischen Ludwigshafen und beim Schlusslicht Wolfsburg gemessen, wo Europas größtem Autobauer Volkswagen seinen Hauptsitz hat. Deutlich zurück fiel Erlangen, während Bonn, Koblenz und Heidelberg einen Sprung nach oben machen.

Betrachtet wurde dieses Jahr zudem erstmals die Infrastruktur in Städten angesichts des 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögens des Bundes. Hier liegt Potsdam vorn dank seiner Hochschulen und einer leistungsfähigen Glasfaserversorgung. Es folgen Regensburg und Ingolstadt.

Die höchsten Gehälter und Immobilienpreise fanden sich erneut in München, das schon seit 2013 das Niveau-Ranking anführt. Es folgen Stuttgart, Ingolstadt und Frankfurt. Am schlechtesten schneiden Duisburg, Bremerhaven und Gelsenkirchen ab. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })