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So friedlich wie beim Christopher-Street-Day geht es nicht immer zu. Schwule und Lesben sind auch in Berlin Attacken ausgesetzt.

© imago/Emmanuele Contini

Straftaten in Berlin: Gewalt gegen Lesben und Schwule bleibt hoch

Berlin steht weltweit im Ruf einen toleranten Stadt. Statistiken zeigen: Die Zahl der Attacken auf homo- oder transsexuelle Menschen bleibt hoch.

Allein in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres hat die Berliner Polizei 105 Straftaten registriert, die auf die sexuelle Orientierung der Opfer zurückzuführen sind. Die Differenz zum Vorjahr, 2017 waren es 139 Delikte, resultiere aus Erfassungsrückständen, wie Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Rande der Präsentation der Zahlen am Freitag erklärte.

Mehrheit der Delikte in Innenstadtbezirken

„Auf das Jahr gesehen rechnen wir aber eher noch mit einem Anstieg“, sagte Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg, im Gespräch mit dem Tagesspiegel. Auch die Zahl der Gewaltdelikte, bislang 30 im Jahr 2018 gegenüber 49 in 2017, droht bis zum Jahresende noch anzusteigen. Auffällig: Die übergroße Mehrheit der registrierten Delikte ereignete sich in den Innenstadtbezirken.

Spitzenreiter war Berlin-Mitte mit 27 Straftaten, gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg mit 21 und Neukölln mit 18 Delikten. In Tempelhof-Schöneberg, dem Bezirk mit der ehemalig höchsten Zahl homophober Straftaten, wurden 13 Delikte registriert.

Präventive Aufklärungsarbeit gefordert

Steinert, der die Arbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin ausdrücklich lobte, forderte neben einer Fortsetzung der konsequenten Strafverfolgung eine Ausweitung der Prävention, zu der aus seiner Sicht auch die Aufklärungsarbeit in den Schulen zähle. „Wehret den Anfängen“, forderte Steinert und mahnte an, künftig auch die Opfer homo- und transphober Straftaten stärker in den Blick zu nehmen.

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