Berlin: Tempelhof : Geld für Zukunftsideen

Für Ideen zur Nachnutzung von Tempelhof nach der Schließung des Flughafens will die Stadtentwicklungsverwaltung im nächsten Jahr 500 000 Euro ausgeben. 2009 rechnet Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) dann mit Kosten in Höhe von etwa 3,3 Millionen Euro für „bauliche Sofortmaßnahmen zur stufenweise Erschließung des Areals“, für das nun Zwischenlösungen vorgesehen sind.

Bereits Ende 2007 könnte die Planfeststellung als Flughafengelände aufgehoben werden, kündigte Junge-Reyer gestern an. Der Beschluss werde aber bis zur vorgesehenen Schließung zum 31. Oktober 2008 nicht vollzogen. Die Zeiten des Flugbetriebs in der eng bebauten Innenstadt seien dann vorbei, ist Junge-Reyer überzeugt. Während das Bundesfinanzministerium derzeit prüfen lässt, ob ein eingeschränkter Flugbetrieb in Tempelhof für Geschäfts- und Privatflugzeuge rechtlich möglich wäre, ohne den Ausbau in Schönefeld zum internationalen BBI-Flughafen zu gefährden, ist für Junge-Reyer klar, dass die Entscheidung für BBI einen weiteren Flugbetrieb weder in Tegel noch in Tempelhof zulasse. Zurzeit prüft die Luftfahrtbehörde den Antrag der Bahn AG, einen eingeschränkten Flugbetrieb in eigener Regie weiterzubetreiben.

Das 386 Hektar große Tempelhofer Feld soll nach Junge-Reyers Konzept in mehreren Stufen entwickelt werden. Auf einem sogenannten Pionierfeld könnten zum Beispiel zunächst Sportanlagen geschaffen werden. Im Sommer werde es zudem einen Internetdialog zur „Zukunft des Tempelhofer Feldes“ geben.

Vorläufig bleibt das Gelände auch nach einer Aufgabe des Flugbetriebs eingezäunt. Bei Zwischennutzungen werde der Zaun versetzt; auch solche Ausgaben seien in dem 3,3-Millionen-Euro-Etat für 2009 enthalten. Sollte es zur Schließung kommen, ist unmittelbar danach ein großes Fest auf dem Flughafengelände geplant. Dann können die Besucher auch hinter dem Zaun über die dann nicht mehr benötigten Start- und Landebahnen spazieren, sagte Junge-Reyer. kt

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