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Vogelgrippe erreicht Berlin: Krankheit bei zwei toten Kranichen nachgewiesen – Zoo ergreift Schutzmaßnahmen
Nach dem Fund mehrerer toter Kraniche in Berlin wurden bei zwei Tieren die Vogelgrippe nachgewiesen. Sie gelten nun als „Verdachtsfall“. Welche Maßnahmen Zoo und Tierpark nun zum Schutz ihrer Vögel ergreifen.
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Bei zwei toten Kranichen aus dem Berliner Stadtgebiet wurde am Donnerstag die Vogelgrippe nachgewiesen. Insgesamt wurden fünf tote Kraniche gemeldet, teilte eine Sprecherin für Seuchenschutz zuständigen Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz der „Berliner Morgenpost“ mit. „Damit haben wir zwei Verdachtsfälle“, hieß es weiter.
Nun würden die beiden Vögel im Friedrich-Loeffler-Institut als Referenzlabor getestet werden. Die Ergebnisse würden dem Bericht zufolge nächste Woche erwartet. Wenn auch dieses Ergebnis positiv ausfällt, läge es an den Bezirken, entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Außerdem sei ein Kranich im Pankower Ortsteil Buch gefunden worden, der andere im Bezirk Marzahn-Hellersdorf, hieß es von der Senatsverwaltung bereits am Mittag.
Laut dem Landesverband des Naturschutzbunds (Nabu) gibt es in Berlin nur eine relativ kleine Kranichpopulation. „Aber natürlich macht das Virus nicht an den Landesgrenzen Halt. Die Zugvögel fliegen auch über Berlin“, sagte eine Sprecherin.
Vorsichtsmaßnahme bei Zoo und Tierpark
Im Zoo und Tierpark gibt es bislang noch keine Fälle von Vogelgrippe, wie Sprecherin Svenja Eisenbarth sagte. Zoo und Tierpark stünden im engen Austausch mit den zuständigen Behörden. Demnach ergreifen sie aus eigenem Antrieb vorsorgliche Maßnahmen zum Schutz der Tierbestände. „Um das Risiko einer Einschleppung zu minimieren, werden die besonders empfänglichen Vogelarten nun vorzeitig in ihre Winterquartiere gebracht“, sagte Eisenbarth weiter. Ursprünglich sei der Umzug in die Winterquartiere in zwei Wochen geplant gewesen.
Im Tierpark sind es demnach insbesondere Pelikane sowie Gänse, Enten und Hühner, die vorzeitig in die Winterquartiere gebracht werden. Im Zoo betrifft dies unter anderem Pelikane, die Vögel des Sumpfvogelpanoramas, weitere Enten, Perlhühner und Schwäne. Wegen eines Vogelgrippe-Falls war der Zoo 2022 von November an für mehrere Wochen geschlossen.
Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Für Menschen ist sie Experten zufolge nicht gefährlich. Die Krankheit breitet sich derzeit in Deutschland stark aus. Auch in Brandenburg gibt es einen Ausbruch der Vogelgrippe bei Kranichen und Geflügelbetrieben. (mit dpa)
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