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„Trennung nicht akzeptieren wollen“: Schüsse auf neuen Freund der Ex-Partnerin – Angeklagter schweigt
Ein 46-Jähriger soll im vergangenen November auf das Auto des neuen Freundes seiner Ex geschossen haben. Kurz zuvor war er aus dem Gefängnis geflohen. Jetzt steht er vor Gericht.
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Nach Schüssen auf einen Autofahrer steht der mutmaßliche Täter wegen versuchten Mordes vor dem Berliner Landgericht. Der 46-Jährige soll mehrmals auf den vorbeifahrenden Wagen des neuen Freundes seiner ehemaligen Lebensgefährtin geschossen haben. Der 56-Jährige am Steuer wurde bei dem Geschehen vor rund zehn Monaten von zwei Projektilen getroffen und schwer verletzt. Zu Prozessbeginn am Donnerstag hat der Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen.
Der 56-Jährige war am 16. November vorigen Jahres gegen 13.10 Uhr in Berlin-Friedrichsfelde unterwegs, als sein Auto beschossen wurde. Mindestens sechsmal soll der 46-Jährige gezielt auf die Fahrerseite und das Heck des Wagens geschossen haben, um den Mann am Steuer zu töten, heißt es in der Anklage. Der 46-Jährige habe dessen Beziehung zu seiner Ex-Partnerin „nicht gebilligt und die Trennung nicht akzeptieren wollen“. Heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen habe der Angeklagte gehandelt.
Der Fahrer erlitt einen Steckschuss im oberen Brustbereich und einen Durchschuss unterhalb des Schlüsselbeins. „Weiteren Treffern konnte er nur entgehen, indem er unter voller Beschleunigung seines Fahrzeugs den Tatort verließ“, sagte der Staatsanwalt. Das Auto sei von vier Projektilen getroffen worden. Die Scheibe der Fahrertür, ein Reifen und die Heckscheibe seien zerstört worden.
Der vorbestrafte Angeklagte war Angaben zufolge knapp sechs Wochen vor der Tat aus dem offenen Vollzug eines Gefängnisses geflohen. Er soll seit Juni 2020 eine Haftstrafe unter anderem wegen Betrugstaten verbüßt haben. Knapp zwei Wochen nach den Schüssen war der 46-Jährige festgenommen worden. Der Prozess wird am 14. September fortgesetzt. (dpa)
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