zum Hauptinhalt
Die ZLB möchte das ehemalige Gebäude der Galeries Lafayette auf der Friedrichstraße nutzen. (Archivbild)

© Jens Kalaene/dpa

Umzug in die Friedrichstraße?: Zentralbibliothek sammelt 20.000 Unterschriften für Lafayette-Idee

Die Zentral- und Landesbibliothek will die Idee für einen Umzug in das ehemalige Lafayette-Gebäude nicht aufgeben. Derweil laufen laut der Kulturverwaltung weiter „konstruktive Gespräche“.

Von Antonia Bohländer

Stand:

Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) hat mehr als 20.000 Unterschriften für die Idee gesammelt, in das ehemalige Lafayette-Gebäude an der Friedrichstraße zu ziehen. Nach Angaben der ZLB sind unter den ersten Unterzeichnenden namhafte Personen aus Kultur, Bildung, Forschung und Politik vertreten – so etwa Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums.

Ende Juli hatte das Luxuskaufhaus der französischen Warenhauskette Galeries Lafayette zum letzten Mal geöffnet. Kultursenator Joe Chialo (CDU) hatte die Idee vorangetrieben, die dringend sanierungsbedürftige ZLB in das Gebäude Q207 ziehen zu lassen. Sie ist bislang an zwei Standorten am Blücherplatz und in der Breiten Straße untergebracht.

Die Zusammenführung ist und bleibt dringend.

Pressesprecherin der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB), Anna Jacobi

Seit Jahren wird ein neuer Platz gesucht, denn die Aufteilung auf mehrere Standorte ist nicht ideal. Schon seit der Fusion der beiden Zentralbibliotheken Ost und West 1995 sollten die beiden Standorte aus Mitte und Kreuzberg zusammengeführt werden, wie Pressesprecherin Anna Jacobi verrät. „Die Bibliotheksstandorte der Zentral- und Landesbibliothek Berlin gehören unter ein Dach“, sagt sie. „Die Zusammenführung ist und bleibt dringend.“

Beide Standorte sind seit Jahren überlastet und marode. In der Berliner Stadtbibliothek treten immer wieder Wassereinbrüche auf. Dies gefährdete der Bibliothek zufolge die Sammlungen und Medien und führe zudem häufig zu Einschränkungen im Service. Die Amerika-Gedenkbibliothek ist auf den täglichen Gebrauch von 500 Besucher:innen konzipiert, wird täglich jedoch von etwa 3500 Menschen genutzt. Die Instandsetzung der Gebäude würde, nach Einschätzung der ZLB, mindestens genauso viel kosten, wie der Erwerb des neuen Standorts auf der Friedrichstraße.

„Wann, wenn nicht jetzt, will Berlin an seiner Zukunft bauen“, sagte Volker Heller, Generaldirektor der ZLB. „Die Investition in Bibliotheken und hier in das Flaggschiff ZLB müssen auch in Sparzeiten weiterverfolgt werden. Mit einer guten, sehr arbeitsfähigen Zentralbibliothek in der Berliner Mitte wäre viel für die Stadt gewonnen. Wir sind ein Ort der Bildungsgerechtigkeit und machen Mut zur Zukunft.“

Noch sind allerdings viele Fragen offen, etwa die Finanzierung in Zeiten knapper Kassen im Landeshaushalt. Die Kulturverwaltung hatte kürzlich auf Anfrage mitgeteilt, dass „weiterhin konstruktive Gespräche mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik und Wirtschaft“ laufen. Die besprochenen Modelle sähen unter anderem private Investitionen als Finanzierungsquelle vor.
(mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })