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Berlin: Unter vielen Brücken heißt es: Bücken!

Bei den Dampferfahrten ist das Stadtzentrum voll im Kommen. Denn bei dem Ausflug kann man das sich stets verändernde Berlin prima vom Wasser aus entdecken

Keine Stehplätze auf dem Oberdeck – das gilt nicht nur bei den Doppeldeckern der BVG, sondern auch auf Berliner Ausflugsdampfern. Eine gewisse Gefahr droht oben im Freien tatsächlich, da, wo es am schönsten ist. Denn die Brücken über den Landwehrkanal sind niedrig. So niedrig, dass zumindest eine Beule droht, wenn man leichtsinnig aufsteht, deshalb kommandieren die Schiffsführer: „Hinsetzen“.

Der Landwehrkanal ist der große Trend in diesem Jahr, nicht mehr nur die Spree. Denn bei der Rundfahrt kann man die Stadt prima vom Wasser aus entdecken. Um noch luxuriöser den Kanal zu passieren, haben sich die beiden großen Reedereien neue Schiffe gebaut, die quasi auf den Kanal zugeschneidert sind. Die Schleuse am Osthafen gibt die Breite vor (7 Meter), die Länge (46 Meter) ist begrenzt durch die Kurven des Kanals. Stern und Kreis stellte am Karfreitag die „Belvedere“ in Dienst, die Reederei Riedel eine Woche zuvor die „Spree-Comtess“.

Die Dampfer sind etwa 45 Meter lang, und wenn sie am Osthafen von der Spree in den Kanal einbiegen, muss der Kapitän das Steuerhaus (die „Brücke“) herunterkurbeln und die Masten umklappen. Denn gleich die erste Brücke hinter der Lohmühlen-Schleuse ist die niedrigste auf der Tour. Sogar im Sitzen kann man die Nieten der Stahlkonstruktion anfassen. Heikel sei aber auch die Großbeerenbrücke, erzählt Stefan Freise von der Reederei Riedel, sowie die Köthener- und Herkulesbrücke. Sie überspannen den Kanal im Bogen, liegen zudem in Kurven und müssen auf den Zentimeter genau angesteuert werden. Über die Unterschleuse am Bahnhof Zoo nähert man sich dann wieder der Spree und damit weniger diffizilem Fahrwasser.

„Berlin hat mehr Brücken als Venedig und Hamburg“, dieser Satz ist auf jedem Ausflugsdampfer zu hören. Und jedes Jahr kommt irgendwo noch eine hinzu. Denn das ist das Spannende an Berlin, überall wird gebaut. Eine Bootstour kann man alle halbe Jahre unternehmen, immer gibt es Neues zu entdecken: Das derzeit verhüllte Bodemuseum beispielsweise und allerlei neue Glaspaläste mit prächtig klingenden Namen: Spreepalais, Spreekarree, Dom-Aquaree… Nur der Palast der Republik rottet weiter vor sich hin. Direkt gegenüber, am Anleger Nikolaiviertel, hat Stern und Kreis einen Informationspavillon eröffnet, wo es Fahrpläne und Tickets gibt. „Brückentour“ heißt die 3,5-Stunden-Fahrt über Landwehrkanal und Spree bei der Reederei Riedel; die „Spree-Comtess“ legt am Ostersonntag und -montag jeweils 11.15 und 15.15 Uhr an der Jannowitzbrücke ab. Bei Stern und Kreis heißt es bei der „Belvedere“ an der Jannowitzbrücke um 10 Uhr und um 14 Uhr „Leinen los“.

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