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Berlin: Urbi et orbi

Berlin bleibt auch 2003 die Mitte der Welt – hier die wichtigsten Ereignissse

Eins steht fest: Auch 2003 können wir darauf hoffen, nicht vor Langeweile zu sterben.

Der Januar startet gleich mit einem gesellschaftlichen Ereignis. Tout Berlin trifft sich am 11. Januar beim Berliner Presseball. Die Gäste sind nicht ganz so handverlesen wie beim großen Bruder Bundespresseball – weniger Protokoll dürfte dafür aber mehr die Stimmung bedeuten. Wenig später lädt eine der größten Organisationen zum Tanze ein: Der ADAC feiert seinen Mitgliederball am 25. Januar. Ohne Auto geht’s auch: Sechs Tage (23. bis 28. Januar) treten die Radler beim gleichnamigen Rennen im Velodrom in die Pedale. Beinarbeit ist ferner vom 17. bis 26. Januar gefragt: beim Rundgang über die Grüne Woche unterm Funkturm. Ob’s dabei auch so viel zu lachen gibt wie beim „Maulhelden“-Festival mag dahingestellt sein. Vom 17. bis 25. Januar darf im Tempodrom über Comedystars gelacht werden.

So kurz der Februar ist – so glamourös fällt er aus, es ist Berlinale-Zeit. Vom 6. bis zum 16. Februar fällt der Glanz von Stars und Sternchen der Filmbranche auf uns. Rund um die Berlinale gibt’s noch zwei Galas: die der „Goldene Kamera“ und der Verleihung des „Echo“-Schallplattenpreises im ICC. Und einen besonders langen Abend hat der Februar obendrein noch zu bieten: Gleich am 1. ist wieder eine Lange Nacht der Museen.

Im März en der Bauer die Pferde einspannt – zunächst sind es am 2. März die Narren, die selbiges mit den Politikern machen. Und zwar für ihre Witzchen anlässlich des Umzugs durch die Innenstadt. Und das in einer Stadt der Kamelle-Verächter: Balin, wie haste Dir vaändat! Vom Hummtata zum Tatahumm: Während des Festivals „Maerzmusik“ (13. bis 23.) dreht sich alles um zeitgenössische Musik.

Im April erwartet Opernfreunde eine klangvolle Zeit. Einer von vielen Höhepunkten ist die Premiere von Verdis „La Traviata“ anlässlich der Festtage in der Lindenoper.

Im Mai heißt es: Ladies first: Bei den German Open auf der Tennisanlage des LTTC Rot-Weiß spielt vom 5. bis 11. Mai die Weltelite des Damentennis. Woanders wird im Mai ebenfalls gespielt: auf den Bühnen. Beim Theatertreffen 2003 vom 3. bis 18. Mai. Ende Mai ist dann Zeit für eine im wahrsten Sinne des Wortes Großpremiere. Katholische und evangelische Christen treffen sich zum bundesweiten ökumenischen Kirchentag. Motto: „Ihr sollt ein Segen sein“ (28. Mai bis 1. Juni). Vielleicht nutzen einige ja den Berlinaufenthalt, um beim Endspiel um den DFB-Pokal am 31. Mai mitzufiebern.

Wer im Juni in den Urlaub will, sollte seine Reisepläne überdenken. Warum? So viel Abwechslung gibt’s in kaum einem anderen Monat des Jahres. Das Ganze beginnt mit dem Karneval der Kulturen, vom 6. bis 9. Juni. Am 28. Juni marschiert die Parade zum Christopher Street Day durch die Innenstadt. Aber das ist noch lange nicht alles. Gratis sind auch die Veranstaltungen bei der Fetê de la Musique am 20. und 21. Juni.

Im Juli ist wieder das Classic Open Air auf dem Gendarmenmarkt. Fast schon die fünfte Jahreszeit ist hingegen das Wochenende zur Love Parade. Hinweis an die potenziellen Teilnehmer: Auch wenn Retro-Look angesagt ist – Leuchtwesten, Baumwollhandschuhe und Plateauschlappen sind auch 2003 noch nicht so lange out, dass sie schon wieder in sind. Tausend Takte Tanzmusik sind dann noch vom 18. Juli bis 31. August zu hören. Beim Festival Popdeurope zeigen internationale Künstler, was sich bei Club-, World- und Lounge-Musik heute so alles gehört. Um die weite Welt dreht es beim „All Nations Festival“ öffnen einige Botschaften ihre Türen für neugierige Blicke der Berliner.

Im August hat der Sommer seinen Höhepunkt erreicht, das Veranstaltungsjahr noch lange nicht. Die besten Jung-Musiker Europas treffen sich beim Young.euro.classic-Festival. Vom 8. bis 24. August spielen im Schauspielhaus zahlreiche Jugendorchester. International ist auch das Stichwort für das Leichtathletikfest am 10. August. Die besten Sportler aus aller Welt zeigen beim Internationalen Stadionfest ISTAF, wer höher, weiter, schneller kann. Gleich am 1. des Monats ist schon das Gauklerfest Unter den Linden gestartet, das bis zum 10. August läuft. Zehntausende werden sich die Mischung aus Kunst und Kommerz nicht entgehen lassen – so wie die beste Mischung aus Bildung und Unterhaltung, die Berlin bieten hat: die Lange Nacht der Museen. Am 30. August ist es wieder soweit. Ein wenig nach Museum sah ja bisher auch das Rahmenprogramm zur Funkausstellung aus – zwischen Live- SFB-Abendschau und Wiedersehen mit öffentlich-rechtlichen Oldies. Start ist am 29. August. Bis zum 3. September bleibt dann Zeit zum Prospekte abgreifen und Friedrich Moll gucken. Am 23. August wird noch gezeigt, dass so mancher noch einen Kiffer in Berlin hat – bei der Hanfparade.

Im September macht sich halb Berlin am 28. September beim Marathon auf die Socken. Mindestens so sehnlich erwartet wie der Zieleinlauf wird von Kennern die neue Ausstellung im Martin-Gropius-Bau. Da 2003 zum Jahr der russischen Kultur in Deutschland ausgerufen wurde, läuft hier die Ausstellung „Berlin-Moskau, Moskau-Berlin 1950-2000“.

Im Oktober herbstelt es sehr, und die Zeit der Galas und Benefizveranstaltungen bricht an. Allerdings gibt es noch eine Freiluftparty – die zum Tag der Deutschen Einheit.

Im November ist die Frage geklärt, ob das scheue Reh noch in Berlin ist: Die Bambi-Verleihung des Burda-Verlages ließ ja den grauen Monat ja immer ein wenig golden schimmern. Aber nach der 2002er Gala schien das Kitz auf dem Absprung zu sein. Fest terminiert hingegen sind die Aids-Gala und der Bundespresseball. Vom 6. bis 9. November ist das an vielen Orten in der Stadt möglich, denn es läuft wieder das Jazzfest. Zuhören ist auch beim 18. Treffen junger Autoren erwünscht, das vom 27. November bis 1. Dezember stattfindet.

Damit im Dezember eines klar ist: Heiligabend fällt auch 2003 wieder auf einen 24. Dezember. Fast ein ganzes Jahr bleibt also Zeit für die Vorbereitungen. Dann ist genug Muße für besinnliche Dinge in der Adventszeit, wie dem Weihnachtskonzert im Schloss Charlottenburg am 7 Dezember. Beginn ist um 19.30 Uhr.

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