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Senftenberger See: Vater ertrinkt vor Augen des Sohnes

Tragisches Unglück am Badesee: Ein 41-jähriger Familienvater ist am Sonntag im Senftenberger See ums Leben gekommen. Die Polizei geht von einem Herztod aus. Der 7-jährige Sohn musste mit ansehen, wie sein Vater starb.

Der Badeausflug einer Familie zum Senftenberger See ist am Sonntag tragisch geendet. Ein 41-jähriger Vater ist rund 300 Meter vor dem Ufer der Segelschule in Niemtsch vor den Augen seines siebenjährigen Sohnes ertrunken. Nach Auskunft der zuständigen Polizeipressestelle in Cottbus war der Vater ersten Ermittlungen zufolge zur Hilfe ins Wasser gesprungen, weil der Sohn aus eigener Kraft nicht mehr zurück auf das Tretboot mit Rutsche kam. Wie am Montag bekannt wurde, gab es bereits am Sonntag eine Suchaktion auch mit Helikoptern der Polizei und des ADAC. Am Montag suchten Feuerwehr, Freiwillige Feuerwehr und Wasserschutzpolizei weiter nach der Leiche des Senftenbergers.

Wie Polizeisprecher Lutz Miersch mitteilte, untersucht die Kriminalpolizei das Unglück, ersten Aussagen des Jungen zufolge sei er selbst nicht mehr aufs Tretbadeboot gekommen. Sein Vater dann sei sofort untergegangen, nachdem er ins Wasser gesprungen war. Der Siebenjährige rief um Hilfe und wurde von einem Katamaransegler ans Ufer gebracht. Die Besatzung hatte die Schreie gehört.

Polizeiexperten vermuten, es könne sich um einen Fall von schnellem Herztod handeln: Der Senftenberger See sei gerade weit draußen sehr kalt, es sei ein bis zu 25 Meter tiefes, geflutetes Tagebaugewässer. Da es am Sonntag sehr heiß und schwül gewesen sei, könne der hohe Temperaturunterschied eine Ursache für Kreislaufprobleme und plötzliches Versterben gewesen sein.

Bei der traditionellen Segelschule, die das Tretboot mit einer Rutsche darauf ausgeliehen hatte, war die Bestürzung am Montag groß. Nach Aussage einer Mitarbeiterin, die den Jungen getröstet und die Polizei alarmiert hatte, sei der Vater jedoch zum Schwimmen ins Wasser gegangen und nicht, weil sein Sohn nicht mehr hochkommen konnte. Die Polizeipressestelle sagte dazu, nach ersten Befragungen habe das traumatisierte Kind von einem Hilfesprung des Vaters gesprochen, es werde weiter ermittelt.

Wie ein Polizeisprecher mitteilte, war auch ein Seelsorger zum See geschickt worden. Einheimische nennen das Gewässer, das zweieinhalb Mal so groß sei wie der Müggelsee, „kleine Ostsee“. Laut der Segelschulmitarbeiterin habe der Vater bei der Ausleihe unterschrieben, dass sein Kind schwimmen könne, so etwas werde stets verlangt. Bei Segelbooten würden Rettungswesten ausgegeben.

Auf den Seen in Brandenburg bieten viele Wassersportschulen und Verleihstationen als Attraktion für Erwachsene mit Kindern Tretboote an, auf denen sich hohe Rutschen befinden, von denen aus man überall auf dem See ins Wasser gleiten kann.

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