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Kontra K soll über ein Krypto-Handy Geschäfte über etwa 100 Kilogramm Cannabis verabredet haben. 

© dpa / Rolf Vennenbernd

Verdacht des Drogenhandels: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Berliner Rapper Kontra K

Der bekannte Rapper aus Berlin steht im Verdacht, über ein verschlüsseltes Handy Cannabis-Geschäfte verabredet zu haben. Sein Management will sich dazu nicht äußern.

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den bekannten Rapper Kontra K wegen des Verdachts des Drogenhandels. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage entsprechende Ermittlungen gegen den Musiker. Der Rapper soll über ein verschlüsseltes sogenanntes Krypto-Handy Cannabis-Geschäfte verabredet haben. Bei den Ermittlungen soll um eine größere Menge Cannabis gehen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft äußerte sich nicht zur konkreten Mengen.

Wie der NDR berichtet, gehen Berliner LKA-Ermittler dem Verdacht nach, dass der Musiker im Frühjahr 2020 versucht haben soll, 100 Kilogramm Cannabis nach Deutschland einzuführen und dann gewinnbringend wieder zu verkaufen. Die Drogen sollten demnach einen Wert von mehreren Hunderttausend Euro haben. Der NDR berief sich auf einen Sprecherin der Justizbehörde, die Pressestelle der Staatsanwaltschaft erklärte hingegen, dem Sender darüber gar keine Auskunft gegeben zu haben. Festhalten ist auch: Ob der Musiker die Tat wirklich begangen hat, ist noch völlig unklar. Auch während der Ermittlungen gilt bis zu einem rechtskräftigen Urteil die Unschuldsvermutung.

Kontra K (35) veröffentlichte seit 2016 jedes Jahr ein Nummer-eins-Album. Auch sein aktuelles Album „Für den Himmel durch die Hölle“ setzte sich wieder an die Spitze der deutschen Album-Charts. Die aktuelle Tournee soll nächste Woche beginnen.

Verschlüsselungstechnik galt als sicher – bis die Polizei sie knackte

Die Verschlüsselungstechnik der sogenannten Encrochat-Handys galt als sicher und war deshalb bei Kriminellen sehr beliebt. Der Polizei in den Niederlanden und Frankreich gelang es im Frühjahr 2020, die Software zu knacken.

Millionen geheimer Daten wurden abgeschöpft. Das führte zu Tausenden Ermittlungsverfahren und Verhaftungen in ganz Europa. Allein in Berlin wurden Chatnachrichten von Hunderten Nutzern ausgewertet.

Bis Juli wurden 69 Anklagen erhoben. In 97 Verfahren liefen die Ermittlungen noch. Insgesamt wurden mehr als 4,6 Millionen Euro illegal erworbene Vermögenswerte eingezogen. Inzwischen dürften die Zahlen noch höher sein.

In ganz Deutschland soll es laut NDR um 4500 Verdächtige und 1900 Haftbefehle gehen, 670 Urteile wurden demnach bislang verhängt, 38 Tonnen Drogen beschlagnahmt und 610 Millionen Euro beschlagnahmt. (Tsp/axf/dpa)

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