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Berlin: "Verunreinigung des Deutschen": Sprachgesetz: CDU steht nicht hinter ihrem Senator

Berlins Innensenator Eckart Werthebach (CDU) stößt mit seinem Vorstoß für ein Sprachgesetz in der eigenen Partei auf Widerstand. Eine Debatte über die Verunreinigung des Deutschen mit Fremdwörtern müsse geführt werden, sagte der stellvertretende Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU), am Donnerstag.

Berlins Innensenator Eckart Werthebach (CDU) stößt mit seinem Vorstoß für ein Sprachgesetz in der eigenen Partei auf Widerstand. Eine Debatte über die Verunreinigung des Deutschen mit Fremdwörtern müsse geführt werden, sagte der stellvertretende Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU), am Donnerstag. "Das gesetzlich zu regeln, kann ich mir aber nur sehr schwer vorstellen", fügte Bosbach hinzu.

Werthebach selbst sieht sich durch die "überraschend große" Resonanz auf seine Forderung nach einem Gesetz zum Schutz der deutschen Sprache jedoch bestätigt. In der Verwaltung seien bislang weit über 100 Zuschriften eingetroffen, sagte der Sprecher des Senators, Hartmut Rhein. Der überwiegende Teil sei positiv. In einer Arbeitsgruppe werde derzeit diskutiert, wie weiter vorgegangen werden soll. "Es gibt konkrete Überlegungen, aber die sind noch nicht spruchreif", sagte Rhein.

Eckart Werthebach sucht vor allem Verbündete. Bosbach nannte das Thema zwar "wichtig", das zeigten auch zahlreiche Zuschriften, die er in letzter Zeit bekommen habe. In erster Linie gehe es jedoch darum, dass sich Menschen, die nie Englisch gelernt hätten, ausgegrenzt fühlten. Das Problem nunmehr per Gesetz zu lösen, könne er sich jedoch nicht vorstellen.

Der Berliner Innensenator wolle seine Initiative in den nächsten Wochen auf eine breite gesellschaftliche Basis stellen, sagte sein Sprecher. Sonst drohe ein jahrelanges Tauziehen wie bei der Rechtschreibreform. Rhein trat Darstellungen entgegen, wonach Werthebach ein Verbot von Fremdwörtern gefordert habe. Das sei "Quatsch", sagte er weiter.

Auch die Verhängung von Bußgeldern gegen Sprachsünder sei wahrscheinlich gar nicht beabsichtigt. Es gehe vielmehr darum, den Gebrauch etwa von Anglizismen zu vermeiden.

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