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Rauf auf die Karriereleiter: Viel Andrang beim Tagesspiegel-Bewerbertag

Mehr als 1000 Schüler informieren sich beim Tagesspiegel-Bewerbertag – über Berufe, Bewerbung und Tricks beim Vorstellungsgespräch.

Schulhofatmosphäre beim Tagesspiegel: Vor dem Verlagsgebäude am Askanischen Platz stehen bereits um acht Uhr morgens Jugendliche in Grüppchen, sie kichern, witzeln, tuscheln und zeigen ihre Handys herum. Doch sie warten nicht auf den Gong zur ersten Stunde, sondern auf den Einlass zum Bewerbertag, der am Dienstag in den Räumen des Tagesspiegels stattfand.

Mehr als 1000 Schüler aus rund 60 Berliner Schulklassen informierten sich dort an den Ständen von Firmen wie der Deutschen Bahn, der Berliner Bank oder Siemens über Ausbildungsberufe, ließen ihre Bewerbungsunterlagen überprüfen oder holten sich Tipps fürs Vorstellungsgespräch. Zum Beispiel den, nicht in „die Stoiberfalle“ zu tappen, indem sie das Wörtchen „Äh“ möglichst vermeiden, wie sich der 20-jährige Abiturient Martin Rosinus gemerkt hat. Der hat am Vortag noch schnell eine Bewerbungsmappe zusammengestellt, und die will er jetzt mit einem Profi durchgehen. Frank Wieland Wolf vom Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader bietet diesen Service beim Bewerbertag an und er ist zufrieden mit seinen Kunden. Die meisten kämen bereits mit passablen Mappen. „Noch vor ein paar Jahren habe ich viele Anschreiben gesehen, bei denen man sofort gemerkt hat, dass die Eltern sie geschrieben haben. Da wimmelte es nur so vor Fremdwörtern.“ Er rät zu klarer, einfacher Sprache. Und keiner erwarte von einem Schüler einen mehrseitigen Lebenslauf.

Schon etwas erschöpft sitzen die fünfzehnjährige Patrizia und die gleichaltrige Nicole auf dem Gang, Infobroschüren auf den Knien. Die Neuntklässlerinnen wissen noch nicht so recht, was sie einmal werden wollen – vielleicht Einzelhandelskauffrau, sagt Patrizia.

Vielen Jugendlichen sei gar nicht bewusst, wie viele unterschiedliche Ausbildungsberufe es gebe, sagt Martina Kluge vom Forum Berufsbildung, einem Aus- und Weiterbildungsinstitut. Der Bewerbertag sei eine gute Gelegenheit, über die Vielfalt zu informieren. An ihrem Stand lässt Kluge Schüler spielerisch Berliner Sehenswürdigkeiten erraten. So komme sie mit ihnen ins Gespräch und könne sie vielleicht für Berufe im Tourismusbereich begeistern. „Die meisten Jungs sagen aber erst einmal, dass sie zur Polizei oder zur Bundeswehr wollen“, sagt Kluge. Nicht nur die Jungs offenbar, auch Vanessa und Theresa, Neuntklässlerinnen aus Köpenick, haben dem Vortrag von Uwe Stephan, Berufsberater bei der Berliner Polizei, gelauscht. „Viele haben falsche Vorstellungen vom Polizeiberuf“, sagt Stephan. „Da muss ich erst mal mit Klischees aufräumen.“

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