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Durch Lkw und Schwerlasttransporte geraten Brücken, im Bild etwa die Havel-Brücke, früher an ihre Grenzen.

© Soeren Stache/dpa

Infrastruktur in Brandenburg: Viele Brücken sanierungsbedürftig

Tagein, tagaus rollt der Verkehr im Land über Straßenbrücken. Ein gutes Viertel von ihnen wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erneuert werden müssen - Kostenpunkt noch unklar.

Zahlreiche Autos, Lastwagen, Züge, Radfahrer oder Fußgänger passieren an jedem Tag Brücken in Brandenburg. In den kommenden 30 Jahren müssen etwa 440 der derzeit 1556 Brücken in Zuständigkeit der Straßenbauverwaltung des Landes aufgrund des Zustands saniert oder erneuert werden, teilte das Infrastrukturministerium auf Anfrage mit.

Der finanzielle Aufwand für diese Vorhaben sei noch nicht zu beziffern, hieß es weiter. 2021 wurden im Land 375 Millionen Euro in den Ausbau der Bundes- und Landesstraßen investiert, 33 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor.

„Die Sicherheit und Funktionsfähigkeit von Brücken ist im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger“, sagte Rainer Genilke, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur. Regelmäßig werden die Brücken auf Tragfähigkeit, Standsicherheit und ihren baulichen Zustand überprüft und beobachtet. Notwendige Maßnahmen wie Sanierung oder Ersatzneubau werden eingeleitet.

Die Bundesingenieurkammer und der Verband Beratender Ingenieure VBI vergeben jährlich den Deutschen Brückenbaupreis. 2020 ging er in der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken nach der Sanierung an eine etwa 70 Meter lange Verbindung über die Schwarze Elster. Sie verbindet im Zuge der Landesstraße L 673 die Orte Neudeck und Kleinrössen (Elbe-Elster). Ursprünglich wurde die Brücke von 1904 bis 1905 aus Stampfbeton errichtet.

Von den 806 Brücken an Bundesstraßen sind 207 in sehr gutem oder gutem Zustand. Bei mehr als der Hälfte wird der Zustand als befriedigend bezeichnet. 176 Brücken wurden als ausreichend, nicht ausreichend oder ungenügend bewertet. Bei den 750 Brücken an Landesstraßen ist der Zustand bei 161 sehr gut oder gut, bei 337 befriedigend und bei 252 ausreichend, nicht ausreichend oder ungenügend. Im Land entstanden die meisten Brücken über Bundes- und Landesstraßen zwischen 2000 und 2004.

Größter Handlungsbedarf auf dem Berliner Ring

Nach Angaben der Niederlassung Nordost der Autobahn GmbH des Bundes gibt es 1029 Autobahnbrücken, die im Durchschnitt 26 Jahre alt sind. Bei 154 dieser Bauwerke ist nach den Angaben der Zustand sehr gut, bei 363 gut und bei 415 befriedigend. Bei zwei Brücken ist er ungenügend.

Eine etwa 70 Meter lange Brücke führt über die Schwarze Elster und verbindet im Zuge der Landesstraße L 673 die Orte Neudeck und Kleinrössen. Das von 1904 bis 1905 errichtete Bauwerk aus Stampfbeton war nach der Sanierung im Jahr 2020 für den Deutschen Brückenbaupreis nominiert und erhielt eine Auszeichnung in der Kategorie ·Straßen- und Eisenbahnbrücken·.

© Soeren Stache/dpa

„Keine der zum Autobahnnetz im Land Brandenburg gehörenden Brücken ist gesperrt“, sagte die Sprecherin. Größter Handlungsbedarf bestehe nach der aktuellen Lage auf dem westlichen und östlichen Berliner Ring.

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In der Regel werden Brücken für einen Zeitraum von 80 bis 100 Jahren gebaut. Der zunehmende Verkehr, vor allem durch Schwerlasttransporte, aber auch Materialprobleme oder Korrosionen reduzieren die Lebensdauer jedoch.

Alle sechs Jahre gibt es eine Hauptprüfung und drei Jahre danach eine weitere. Dazu stehen auf dem Programm jährliche Besichtigungen, und alle halbe Jahr eine Begutachtung durch die zuständige Straßenmeisterei. Zum Straßennetz in Brandenburg gehören 806 Kilometer Bundesautobahnen, 2740 Kilometer Bundesstraßen, 5680 Kilometer Landesstraßen und 2082 Kilometer Radwege. (dpa)

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