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„Von Gott verlassen“: Berliner Obdachlosenunterkunft schließt am Donnerstag – Demonstration angekündigt
Zum Monatsende müssen 88 Obdachlose die 24/7-Unterkunft der Stadtmission in Mitte verlassen. Es gibt Alternativen für die Bewohner – aber noch keine Zukunft für das Projekt.
Stand:
Während die Berliner Stadtmission weiter nach einer geeigneten Immobilie sucht, müssen am Donnerstag die bisherigen Bewohner der 24/7-Unterkunft für Obdachlose in der Auguststraße ausziehen.
Mit allen insgesamt 88 Bewohnern des Hauses in Mitte habe man gesprochen und ihnen angeboten, woanders unterzukommen, sagte ein Sprecher der Stadtmission am Mittwoch. Es gebe eine Gruppe, die sich selbst um eine Anschlusslösung gekümmert habe. Eine weitere Gruppe an Menschen sei über die Bezirksämter untergebracht worden. Fünf Personen werden künftig in anderen Einrichtungen der Obdach- und Wohnungslosenhilfe der Stadtmission untergebracht, hieß es weiter.
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Der Vorstand der Stadtmission sei weiterhin von dem 24/7-Konzept überzeugt, die Suche nach einer anderen geeigneten Immobilie laufe, sagte der Sprecher. „Die Stadtmission ist sehr dankbar über die vielen Rückmeldungen zu möglichen Objekten aus der Berliner Zivilbevölkerung.“
Sozialverwaltung muss auf neuen Haushalt warten
Die Pressesprecherin der Stadtmission, Barbara Breuer, hatte am Montag in der „rbb“-Abendschau um Mithilfe bei der Suche nach einem geeigneten Objekt gebeten. Die Stadtmission hatte im Juli mitgeteilt, dass sie die 24/7-Unterkunft in der Auguststraße nicht fortführen könne. Eine dauerhafte Unterbringung von wohnungslosen Menschen sei mit der baurechtlichen Widmung des bisherigen Gebäudes als Hotel nicht vereinbar, lautete die Begründung.
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Wann eine neue 24/7-Unterkunft eröffnet werden kann, ist derweil unklar. Die Sozialverwaltung will dafür, wie berichtet, ein Interessenbekundungsverfahren durchführen. Dies ist nach Angaben eines Sprechers aber erst mit Inkrafttreten des neuen Doppelhaushalts im Januar 2024 möglich. „Wir wollen dann, dass es schnell geht“, sagte der Sprecher. Die 24/7-Unterkunft, die die Stadtmission nun schließe, wird angesichts der Wartelisten dringend gebraucht.
Die Union für Obdachlosenrechte Berlin (UfO Berlin) hat für Donnerstagmorgen eine Demonstration vor der Unterkunft in der Auguststraße angekündigt. „Kurz vor dem 1. Advent scheint die evangelische Stadtmission von Gott verlassen zu sein“, hieß es in einer Pressemitteilung der Interessensvertretung wohnungsloser Menschen mit Blick auf den notwendigen Auszug der bisherigen Bewohner der Unterkunft.
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