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In einem Waldgebiet in Brandenburg steht ein Feuerwehrmann. Bereits jetzt hat die Feuerwehr mit etlichen Waldbränden zu tun.

© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Bereits 40 Brände registriert: Waldbrandgefahr in Brandenburg bleibt hoch – Sorge vor dem Sommer

Die Feuerwehren in den Landkreisen Brandenburgs haben es bereits jetzt mit etlichen Waldbränden zu tun. Das lässt einiges für die Zukunft befürchten.

Die Feuerwehren in Brandenburg haben wegen der weithin herrschenden Trockenheit bereits zu Beginn des Frühlings mit Waldbränden zu kämpfen - und die Gefahr bleibt aus Behördensicht hoch. In sieben Landkreisen galt laut Umweltministerium am Sonntag die zweithöchste Gefahrenstufe vier, in weiteren sieben die mittlere Stufe drei.

Nach dem überwiegend trockenen Monat März sind bislang auch zu Beginn des Aprils ausreichende Niederschläge ausgeblieben. „Es müsste viel regnen, damit sich die Lage wirklich entspannt“, sagte der Waldbrandbeauftragte des Landes, Raimund Engel, am Sonntag. Am Samstag brannte es seinen Angaben zufolge auf mehreren Flächen - vor allem im Süden des Landes. Seit Beginn der Saison wurden mit Stand Sonntag bislang 40 Waldbrände registriert.

So beschäftigte ein komplizierter Brand am Samstag in einem Ortsteil von Luckau (Dahme-Spreewald) über Stunden die Feuerwehrleute: Dreieinhalb Hektar brannten auf einer ehemaligen Bergbaufläche des Sanierers LMBV, der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft. Die Fläche war bereits aufgeforstet worden und aus Sicherheitsgründen gesperrt, so dass die Feuerwehr nicht vom Boden aus löschen konnte, wie Engel berichtete.

Ein Hubschrauber der Bundespolizei löschte den Brand daraufhin aus der Luft. Am Sonntag kam noch eine Drohne zum Einsatz, um die Lage zu erkunden und Glutnester zu lokalisieren. Der Einsatz wurde inzwischen beendet. Am Montag soll es noch Kontrollen geben - wenn der Wind es zulässt, auch mit einer Drohne.

Im Spreewald brach bei Byhleguhre auf einer Ödlandfläche ein Feuer aus. Laut Engel brannte es auf 1,8 Hektar. Die Flammen drohten auf ein nahes Waldstück überzugreifen, Einsatzkräfte konnten das jedoch verhindern und den Brand löschen. Zudem brannte es in der Ortschaft Wiesengrund im Landkreis Spree-Neiße am Samstag auf 3000 Quadratmeter Waldfläche.

Bis Ende März bereits 34 Waldbrände

Überdies war die Feuerwehr im Kreis Teltow-Fläming nahe Holbeck mit dem Löschen eines Brandes auf 4700 Quadratmeter beschäftigt. Die Feuerwehr geht dort von fahrlässiger Brandstiftung aus. Die Brände wurden noch durch Wind angefacht. Zudem brannte es in Sperenberg auf 3000 Quadratmeter Fläche.

Bereits am Freitag geriet das Verbrennen von Paletten auf einem Firmengelände in Jeserig (Potsdam-Mittelmark) außer Kontrolle. Funken entfachten einen Wald- und Ödlandbrand, den die Feuerwehr aber schnell löschte. Mehrere Quadratmeter Waldfläche wurden ein Raub der Flammen. Die Polizei ermittelt auch in diesem Fall wegen Brandstiftung.

Eine gewisse Entspannung könnte aus Sicht des Waldbrandbeauftragten der Montag bringen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zieht dann von Nordwesten zunehmend Regen auf, der am Abend auch die Niederlausitz erreichen soll.

Laut Engel wurden mit Stand 31. März landesweit bereits 34 Waldbrände auf insgesamt drei Hektar registriert. Im vergangenen Jahr waren es in diesem Zeitraum vier Brände auf 0,5 Hektar. Im Jahr 2020 hatten die Einsatzkräfte in diesem Zeitraum mit sechs Bränden auf 0,5 Hektar zu kämpfen und im trockenen Jahr 2019 hatte es bis zum 31. März bei drei Bränden auf 0,1 Hektar gebrannt; 2018 brachen sieben Brände auf 2,5 Hektar aus. Die Beobachtung von Engel: Immer, wenn das Frühjahr sehr trocken ist, wächst die Sorge um die Waldbrandgefahr in den Sommermonaten.

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Er führte noch eine andere Statistik an: Von 1975 bis 2021 gab es in diesem Zeitraum durchschnittlich 17 Waldbrände auf einer Fläche von 14 Hektar. Grund für den Rückgang der Brandfläche sieht Engel in der Waldbrandfrüherkennung.

In Brandenburg arbeiten zu diesem Zweck zwei Waldbrandzentralen: in Zossen (Teltow-Fläming) und Eberswalde (Barnim). Sie sind ab Gefahrenstufe drei besetzt und überwachen mit Sensoren das Geschehen. Innerhalb weniger Minuten können die Mitarbeiter Informationen über Brände an die jeweiligen Leitstellen in den Regionen weitergeben. (dpa)

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