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Waren die Aufgaben zu schwer? : Berlins Probeunterricht wird evaluiert
Nur 51 von 1937 Kindern haben die Aufnahmeprüfung für die Gymnasien geschafft. Berliner Abgeordnete wollen Aufschluss.
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Die minimale Erfolgsquote beim berlinweit ersten sogenannten Probeunterricht beschäftigte am Donnerstag auch den Bildungsausschuss des Abgeordnetenhauses. Die Parlamentarier wollten von Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) wissen, was sie angesichts der Bilanz von nur 51 erfolgreichen Kindern unter 1937 Teilnehmern nun unternehmen werde.
So stellte Franziska Brychcy von der Linken die Frage nach der Evaluation des Verfahrens und der Prüfungsaufgaben. Marcel Hopp (SPD) berichtete, dass er für die Lösung des Deutsch-Sprachteils viel länger gebraucht habe, als es üblich sei. Er war als Beobachter beim Probeunterricht am 21. Februar dabei gewesen.
„Normalerweise geht man davon aus, dass Lehrkräfte die Lösungen in einem Drittel der Schülerzeit schaffen können müssen. Ich selbst habe aber 20 Minuten für eine Aufgabe benötigt, für die die Grundschüler 45 Minuten Zeit hatten“, erläuterte Hopp, der vor seiner Tätigkeit als Abgeordneter Lehrer war. Zuvor hatten schon einzelne Lehrkräfte, die am Probeunterricht mitgewirkt hatten, aber anonym bleiben wollten, die Aufgaben als „zu schwer“ bezeichnet.
Günther-Wünsch betonte im Ausschuss, dass eine Evaluation des Verfahrens ohnehin geplant sei. Zum Schwierigkeitsgrad sagte sie, dass eine zwölfköpfige und breit aufgestellte Kommission die Aufgaben erstellt habe.
Louis Krüger von den Grünen wollte wissen, wie denn die Sekundarschulen die zusätzlichen Schüler unterbringen sollen, die jetzt nicht mehr aus Gymnasium wechseln können. Als Antwort verwies die Senatorin darauf, dass es kaum mehr Schüler sein werden: Obwohl der Notenschnitt, der für eine Gymnasialempfehlung nötig ist, erheblich strenger ist als zuvor – er liegt jetzt bei 2,2 und es fehlt der bisherige Ermessenspielraum bis 2,7 eine Empfehlung für das Gymnasium auszusprechen – ist der Anteil der Gymnasialempfohlenen nur um ein Prozent von 55 auf 54 Prozent gesunken.
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