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Warnstreik im öffentlichen Dienst: 1000 Berliner Lehrkräfte im Ausstand – mindestens 18 Kitas geschlossen
Im Rahmen der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst haben rund 2000 Angestellte an Berlins Schulen gestreikt. An den Landeskitas kam es zu Einschränkungen oder Schließungen.
Stand:
Der Konflikt um die Tarifverhandlungen der Länder für den öffentlichen Dienst hat am Donnerstag Berlins Schulen und Kitas erreicht. Laut Bildungsverwaltung sind rund 2000 Schulangestellte dem Streikaufruf von Verdi sowie der Bildungsgewerkschaft GEW gefolgt, darunter nach den bis zum Nachmittag vorliegenden Meldungen 1000 Lehrkräfte. Insgesamt nahmen 6000 Angestellte des öffentlichen Dienstes an dem Ausstand und einer Kundgebung vor dem Abgeordnetenhaus teil. Aufgerufen hatten auch die IG Bau sowie die Gewerkschaft der Polizei.
Die höchste Beteiligung im Schulbereich gab es laut einem Sprecher dabei im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg: Hier nahmen 345 Angehörige des pädagogischen Personals an dem Ausstand teil, darunter rund 180 Lehrkräfte. Angaben zu den Auswirkungen an den Schulen machte die Bildungsverwaltung keine, Eltern berichteten dem Tagesspiegel allerdings von eingeschränkten Hortzeiten und Bitten, Kinder früher abzuholen.
Zahlreiche Kitas vom Streik betroffen
Ebenfalls von dem Streikaufruf betroffen waren die rund 280 landeseigenen Kindertagesstätten. Ein Verdi-Sprecher sagte dem Tagesspiegel, eine Abfrage bei rund 130 davon habe ergeben, dass 18 Einrichtungen infolge des Ausstands am Donnerstag ganz geschlossen geblieben seien. An weiteren rund 90 Kitas sei darüber hinaus der Betrieb „stark bis leicht“ eingeschränkt gewesen.
An Berlins Schulen sind rund 35.000 Lehrkräfte tätig. Weil Berlin die Verbeamtung wieder eingeführt hat, können rund 12.000 von ihnen sich an Streiks nicht beteiligen. Die Teilnahmezahlen am Donnerstag verbuche man deshalb als Erfolg, sagte eine GEW-Sprecherin dem Tagesspiegel.
Die Gewerkschaften fordern in den Verhandlungen über den neuen gemeinsamen Tarifvertrag für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder unter anderem sieben Prozent mehr Geld im Monat, zur Stärkung der unteren Lohngruppen mindestens 300 Euro. Bei der ersten Verhandlungsrunde am 3. Dezember hatte die Arbeitgeberseite kein Angebot vorgelegt. Zugleich wurde am Donnerstag gegen die Sparmaßnahmen im neuen Haushaltsplan für die Jahre 2026 und 2027 für Berlin protestiert.
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