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 Viele Berliner wünschen sich einen eigenen Kleingarten. Doch die Suche danach ist schwierig.

© imago images/F. Anthea Schaap/F. Anthea Schaap via www.imago-images.de

„Wartezeit zwischen fünf und zehn Jahre“: Der Run auf Berlins Kleingärten ist ungebrochen

Wer einen Kleingarten sucht, muss sich auf langes Warten einstellen. Berlins Landeskleingarten-Präsident sieht dafür viele Gründe.

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Die Nachfrage nach freien Kleingärten in Berlin bleibt ungebrochen hoch. „Man muss sich auf eine Wartezeit zwischen fünf und zehn Jahren einstellen“, sagte der Präsident des Berliner Landesverbands der Kleingärtner, Gert Schoppa, dem Tagesspiegel.

Genaue Zahlen gebe es nicht. Aktuell stünden jedoch geschätzt 15.000 Bewerber auf den Wartelisten. Damit sei die Zahl der Bewerbungen auf den Wartelisten seit 2022 etwa gleichgeblieben.

Zwar sei der Corona-Ansturm etwas abgeebbt, kürzer seien die Wartezeiten darum aber nicht geworden. Schließlich bleiben die meisten „nicht nur Jahre auf ihrer Parzelle, sondern Jahrzehnte“, erklärte Schoppa.

Die Einwohnerzahl steigt, die Zahl der Kleingärten nicht

Grund dafür sei, dass es ein „Privileg“ sei, einen der verhältnismäßig wenigen Kleingärten in der Großstadt ergattert zu haben. Dies wollten Pächter in der Regel nicht so schnell wieder aufgeben. Daneben spiele auch die emotionale Bindung an die Parzelle und das dort geschaffene Idyll eine Rolle für die Beständigkeit.

Und noch etwas sei für die anhaltend hohe Nachfrage wichtig: Während die Einwohnerzahl Berlins immer weiterwächst, bleibt die Zahl der Gärten maximal gleich. „Der Versorgungsgrad pro 1000 Einwohner nimmt ab“, sagte Schoppa.

In Berlin gibt es aktuell rund 71.000 Kleingärten. Im Vergleich zu anderen Metropolen verfügt die Hauptstadt damit über relativ viele Parzellen. Angesichts der großen Nachfrage reicht die Zahl dennoch nicht aus. Mit einer Fläche von 2900 Hektar machen die Kolonien rund drei Prozent der Gesamtfläche der Stadt aus.

Ob und wie die Anlagen rechtlich geschützt werden sollen, wird seit Jahren in der Berliner Landespolitik diskutiert. Im Herbst 2024 hatten Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU) und Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) angekündigt, ein Kleingartenflächensicherungsgesetz auf den Weg bringen zu wollen. Eine Einigung dazu blieb bislang jedoch aus.

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