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1938: Größenwahn. So stellten sich Hitlers Stadtplaner die "Welthauptstadt Germania" vor.

© Illustration: Gerd Gauglitz

Tagesspiegel Plus

Gauglitz-Stadtpläne: Wie Hitler Berlin plante - und was daraus wurde

Gerd Gauglitz hat Berlins wechselvolle Geschichte mit aktuell wirkenden Karten von 1840, 1953, 1988 und einer fiktiven von "Germania" neu erschlossen.

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Wir schreiben das Jahr 1950, die „Welthauptstadt Germania“ ist fertig. Vier Kilometer sind es von der Großen Halle zum Südbahnhof – schnurgerade entlang der 120 Meter breiten Großen Straße, vom zugeschütteten Spreebogen am Reichstagsgebäude vorbei, das neben der Halle mit ihren 170.000 Plätzen wie das Torwächterhäuschen wirkt. Über den Großen Platz geht es am Führerpalast vorbei, am Oberkommando der Wehrmacht, an der Soldatenhalle, an Propaganda-, Erziehungs- und Kolonialministerium. Dazwischen die Residenzen der führertreuen Konzerne: AEG, Maggi, IG Farben, Allianz, Henkel. Einen Kilometer breit ist die Schneise, die Generalbauinspektor Albert Speer dafür in die Stadt schlagen ließ. Bahnhöfe sind unter ihr verschwunden, aber auch ganze Wohnstraßen im Schöneberger Kiez. Was man nicht sieht, sind die Abertausenden KZ-Häftlinge, die sich in Steinbrüchen überall im Reich für das Baumaterial zu Tode schuften mussten.

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