Verkehr in Berlin: Wie kaputt unsere Straßen sind
Ein "Bröckel-Index" zeigt jetzt an, wie schnell Deutschlands Straßen verschleißen. Vorgestellt wurde er in Berlin.
Deutschland hat nun ein "Verschleißbarometer", das von seinen Erfindern schon jetzt den liebevollen Spitznamen "Bröckel-Index" erhalten hat. Der Name trifft es ganz gut, denn der Index zeigt an, wie kaputt Deutschlands Straßen, Schienen und Wasserstraßen sind beziehungsweise, was das kostet. Konkreter: Auf der Uhr stehen derzeit über 51 Milliarden Euro - Minus. Denn so viel hat die deutsche Verkehrsinfrastruktur seit 2005 an Wert verloren, und die ist Teil des Volksvermögens. Berechnet hat das die "Kommission für nachhaltige Infrastrukturfinanzierung". Das bedeutet: Jeden Tag gehen 12,5 Millionen Euro verloren, jede Stunde 520 000 Euro, pro Sekunde 140 Euro. Die Idee ist angelehnt an die bekannte Schuldenuhr.
Jedes Jahr fehlen Milliarden für Investitionen
Mit dem Verschleißbarometer will die Initiative "Damit Deutschland vorne bleibt" auf das Problem aufmerksam machen. Das Projekt stellte sie am Dienstag vor der Mall of Berlin vor, während gleich gegenüber eine Sonder-Verkehrsministerkonferenz im Bundesrat traf. Von dort kam der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bei der Aktion vorbei, um ein Grußwort zu richten. Er gab der Initiative recht, der Sanierungsstau auf deutschen Straßen und Schienen sei ein großes Problem. Jedes Jahr müssten sieben Milliarden Euro mehr in die Erhaltung von Infrastruktur investiert werden, um dem Verschleiß effektiv entgegenzuwirken.
Besonders problematisch sei der Öffentliche Personennahverkehr in den Städten. Für viele Berliner dürfte das keine große Überraschung sein, marode Straßen und baufällige Bahnhöfe sind hier schließlich ein Dauerthema.
Das Verschleißbarometer finden Sie online unter www.damit-deutschland-vorne-bleibt.de