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Liebigstraße 14: Wohnprojekt unterliegt vor Gericht

Die Mieter der ehemals besetzten Liebigstraße 14 in Friedrichshain müssen mit einer baldigen Zwangsräumung rechnen. Am Freitag erlitten sie vor dem Landgericht eine letzte Niederlage im Konflikt mit den Vermietern.

Die Mieter der ehemals besetzten Liebigstraße 14 in Friedrichshain müssen mit einer baldigen Zwangsräumung rechnen. Am Freitag erlitten sie vor dem Landgericht eine letzte Niederlage im Konflikt mit den Vermietern. Diese hatten mehreren Bewohnern der linksalternativen Wohngemeinschaft wegen eigenmächtiger Mietminderungen und des nicht genehmigten Einbaus einer Zwischentür im Treppenhaus gekündigt. Das Amtsgericht erklärte die Kündigungen für rechtens, das Landgericht wies bereits mehrere Berufungsanträge zurück. Jetzt geschah dies auch mit dem letzten verbliebenen Antrag. „Eine Revision wird nicht zugelassen“, teilte eine Gerichtssprecherin mit.

Insgesamt leben in dem Haus 28 Menschen. Niemand sei gewillt, das Haus zu verlassen, heißt es in einer ersten Reaktion der Bewohner. Eine Sprecherin der Hausgemeinschaft kündigte Protestaktionen für die kommende Woche an. „Wir wollen eine politische Lösung.“ Man appelliere an die Verantwortlichen im Bezirksamt, sich für die Erhaltung des Projektes einzusetzen. Ob und wann es zu einer polizeilichen Räumung kommt, ist offen. „Wir sind noch nicht mit im Boot“, sagte gestern ein Sprecher der Polizei. Erst einmal müssten die Eigentümer entsprechende Maßnahmen einleiten.

Die Vermieter Suitbert Beulker und Edward Thöne erwarben das Haus vor zehn Jahren. Beulker machte schon durch seine harte Linie in der Auseinandersetzung mit den Bewohnern der Rigaer Straße 94 von sich reden – nur wenige Meter vom Haus Liebigstraße 14 entfernt. Thöne ist beim Kinderschutzbund in Unna beschäftigt. Die Bewohner der Liebigstraße 14 argumentieren, dass in ihrem Fall auch drei Kleinkinder auf die Straße gesetzt werden sollen. Im September besetzten Mieter aus Friedrichshain das Hauptbüro des Kinderschutzbundes an der Schöneberger Straße. Thöne kündigte daraufhin an, sich für eine gütliche Lösung des Konfliktes einzusetzen. Auf Gesprächsangebote der Bewohner sei er jedoch nicht eingegangen, berichten diese. wek

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