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Berlin: Wowereit verteidigt sein Grußwort Fragestunde zum Thema Fetisch-Festival

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hat seine Meinung geändert. Vor ein paar Tagen habe er noch gedacht: „Für ein Straßenfest der Leder und Fetischszene muss man nicht, aber man kann ein Grußwort schreiben.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hat seine Meinung geändert. Vor ein paar Tagen habe er noch gedacht: „Für ein Straßenfest der Leder und Fetischszene muss man nicht, aber man kann ein Grußwort schreiben.“ Jetzt sei er davon überzeugt, „dass man es schreiben sollte“. Zunächst habe er die Empörung der CDU als Wahlkampf eingestuft, sagte Wowereit gestern in der Fragestunde des Parlaments. In Wirklichkeit gehe es um eine gesellschaftspolitische Grundsatzdiskussion, und er werde nicht hinnehmen, dass tausende Menschen „diskriminiert und verletzt werden“.

Der Regierende gab zu: Das Grußwort für das „Folsom Europe 2005“ am nächsten Wochenende in Schöneberg sei eine Gratwanderung gewesen. „Ein sicherlich pikanter Fall.“ Für Menschen, die mit dieser Szene nichts zu tun hätten, sei ein solches Fest gewöhnungsbedürftig – oder sie wollten sich gar nicht daran gewöhnen. „Ich habe ja auch nicht im Tagesspiegel aufgerufen, dass alle zu dem Fest gehen sollen.“ Aber der Ruf Berlins als tolerante und weltoffene Stadt dürfe nicht durch billige Polemik gefährdet werden, forderte Wowereit. Offenbar wolle die Union „diese Leute alle in den Keller schicken“. Er riet der CDU, Vertreter der Szene einzuladen, um mit ihnen zu diskutieren. Wichtige Institutionen der Stadt hätten sich intensiv bemüht, das „Folsom Europe“ nach Berlin zu bekommen, erinnerte der Regierungschef. „Keine andere Stadt Europas wäre besser dafür geeignet“, habe die Tourismus Marketing GmbH den Organisatoren geschrieben. Auch die IHK habe schon im Oktober 2004 in einem Brief gewünscht, dass das Leder- und Fetischfest „fester Bestandteil des Berliner Veranstaltungskalenders wird“. za

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