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Die Drogentoten in Neukölln haben sich verdoppelt.

© dpa

Berliner Rauschgiftstatistik 2016: Zahl der Drogentoten in Neukölln verdoppelt

2015 starben in ganz Berlin 153 Menschen nach Rauschgiftkonsum, 28 davon in Neukölln. Der Bezirk ist alarmiert.

Fast jeder fünfte Berliner Drogentote wird in Neukölln aufgefunden. Dies gab am Dienstag Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) bekannt. Demnach starben 2015 in ganz Berlin 153 Menschen nach Rauschgiftkonsum und in Neukölln 28. Für Neukölln bedeutet dies eine Verdopplung, für ganz Berlin entsprechen die neuen Zahlen einem Anstieg um ein Viertel.

Liecke, der zugleich Jugendstadtrat ist, forderte ein „stärkeres Vorgehen gegen den Drogenhandel und mehr Hilfen für abhängige Menschen“. Die  Daten beruhen auf Meldungen der Polizei und der gerichtsmedizinischen Institute. „Dabei wird nicht der Wohnort, sondern der Fundort erfasst“, erläuterte Liecke. Erklärungen für den starken Anstieg seien aufgrund der vielfältigen Ursachen für Drogenkonsum nur schwer zu finden. „Wir müssen noch mehr präventiv arbeiten und die Zusammenarbeit mit Jugendamt und Straßensozialarbeit intensivieren, damit junge Menschen gar nicht in erst in Kontakt mit illegalen Drogen kommen,“ schlägt Liecke vor.

Schwerpunkte weiterhin U7 und U8

Schwerpunkte des Drogenhandels in Neukölln seien weiterhin entlang der U Bahnlinien U7 und U8 sowie in der Hasenheide zu finden. Aber auch in der Köllnischen Heide gebe es einen Anstieg des Handels mit illegalen Drogen zu verzeichnen. So seien bereits bis Ende April 2016 mehr Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt als im gesamten Jahr 2015.

Die steigende Tendenz gilt auch deutschlandweit: 1226 Menschen starben im vergangenen Jahr am Rauschgiftkonsum; das waren 19 Prozent mehr als 2014. Der Anstieg 2015 war der dritte in Folge. 2012 hatte die Zahl noch bei 944 Drogentoten gelegen, 2013 waren es schon 1002 und 2014 dann 1032. Allerdings war die Zahl der Drogentoten in Deutschland vor rund 20 Jahren fast doppelt so hoch.

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