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Umstritten: Ein Wahlplakat der AfD zur Bundestagswahl (Symbolbild).

© imago/Seeliger

Zerstörte Wahlplakate: Berliner AfD setzt Preisgeld für Hinweise aus

Die Partei will Hinweise, die nach Zerstörung von Wahlkampfplakaten zur Ergreifung der Täter führen, mit 500 Euro belohnen.

Der Berliner Landesverband der AfD will im anstehenden Europawahlkampf Prämien auf Hinweise zu Attacken auf Wahlplakate oder andere Wahlkampfmittel ausloben. „Wer Plakate beschädigt, muss bestraft werden“, sagte Georg Pazderski, Chef der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus und des Landesverbandes der Partei, am Dienstag.

„Wir werden sehr genau schauen, wenn Plakate kaputt gemacht werden und mögliche Zeugen darauf ansprechen, uns Ross und Reiter zu nennen“, erklärte Pazderski weiter. Er kündigte an, das „Preisgeld“ werde bei 500 Euro liegen, wenn der Hinweis zur Ergreifung des Täters führt. Von einem Kopfgeld wollte der auch dem Bundesvorstand der Partei angehörende Pazderski nicht sprechen, sagte nur: „Wir wollen, dass man uns in Ruhe Wahlkampf machen lässt, nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

AfD-Plakate zerstört und gestohlen

Tatsächlich war die AfD in der Vergangenheit häufig von Attacken gegen Wahlkampfmaterialien betroffen. Offizielle Statistiken dazu gibt es zwar nicht, laut eigenen Angaben wurden im Bundestagswahlkampf 2017 aber knapp die Hälfte aller 33.000 aufgehängten Kleinplakate gestohlen oder zerstört. Darüber hinaus seien die 141 Großplakatflächen im Schnitt jeweils 2,8 Mal zerstört worden, insgesamt habe sich die Zahl der zerstörten Großplakate auf 400 addiert. 400 Arbeitsstunden hätten aufgebracht werden müssen, um die beschädigten Plakate zu ersetzen.

Darüber hinaus kündigten Pazderski und Nicolaus Fest, Spitzenkandidat der Berliner AfD für die Europawahl am 26. Mai, an, auch im anstehenden Wahlkampf mit Thor Kunkel zusammenarbeiten zu wollen. Der Schriftsteller und Geschäftsführer einer PR-Agentur in der Schweiz hatte bereits im Bundestagswahlkampf 2017 für die Partei gearbeitet und innerhalb der AfD Diskussionen ausgelöst.

Dem rechten Flügel der Partei waren Kunkels Motive – darunter solche mit Muslimen und Ferkeln – zu ausgefallen. Außerdem galt Kunkel als Anhänger der damals neben Jörg Meuthen amtierenden Parteisprecherin Frauke Petry, die gemeinsam mit ihrem neugeborenen Sohn auf einem der Plakatmotive aufgetaucht war. Pazderski bezeichnete Kunkel am Dienstag als „kreativen Kopf“. Dass es im Jahr 2017 Diskussionen über dessen Mitwirken gegeben habe, erklärte er mit „Spannungen“ zwischen Petry und den Spitzenkandidaten Alexander Gauland und Alice Weidel.

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