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Berlin: „Zieht Euch warm an!“

Sportmediziner Dolla über den Halbmarathon im verlängerten Winter.

Herr Dolla, beim Halbmarathon am Sonntag wird es nochmal kalt. Was müssen Athleten tun, um den Lauf gut zu überstehen?

Zunächst einmal: Ohne Vorbereitung ist es überhaupt nicht ratsam, bei einem 20-Kilometer-Lauf mitzumachen. Wie beim Training, welches die Muskeln vorbereitet, sollte man sich auch beim Lauf selbst warm anziehen – am besten nach der Zwiebeltechnik. Wer mehrere Kleidungslagen trägt, kann sich nach dem Aufwärmen von einer Jacke oder dem Pullover trennen. Sich nur darauf zu verlassen, dass während des Laufens der Körper warm wird, ist nicht empfehlenswert.

Besteht bei niedrigen Temperaturen eine höhere Verletzungsgefahr?

Ja, aber nur für Unvorbereitete. Trainierte Athleten brauchen sich keine Sorgen zu machen. Da der Halbmarathon nicht durch Wald und Wiese führt, sondern durch die Stadt, ist die Gefahr nicht größer als sonst. Einzig auf die Bronchien und das Herz-Kreislauf-System kann eine erhöhte Belastung zukommen. Deshalb ist für Hobbyläufer ein jährlicher Lauf-TÜV mit Belastungs-EKG ratsam.

Kommende Woche soll nun endlich der Frühling ausbrechen. Muss man sich als Athlet vor Erkältungen jetzt besonders vorsehen?

Man sollte sich von der Sonne nicht blenden lassen und gleich im T-Shirt laufen. Gerade bei Wetterumschlägen holt man sich häufig einen grippalen Infekt. Nach dem Marathon ist es wichtig, dem Körper auch Ruhephasen zu können. Viele sind so euphorisch, dass sie gleich weiter laufen wollen. Aber sie sollten sich lieber eine Massage gönnen.

Die Fragen stellte Julia Nikschick.

Thorsten Dolla, 47, war Mannschaftsarzt bei Hertha BSC, Alba Berlin und dem 1. FC Union. Seine Kolumne „Dollas Diagnose“: www.tagesspiegel.de /dolla

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