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Berlin: Zwei Brücken mit Tiefgang

Brückenneubauten am Tegeler Weg und an der Beusselstraße für den Ausbau des Westhafenkanals

Zwei der wichtigsten Brücken der Stadt sollen neu gebaut werden: die Mörschbrücke für den Tegeler Weg, den Zubringer zum Flughafen Tegel, sowie die Ludwig-Hoffmann- Brücke an der Beusselstraße beim Großmarkt. Dabei kann es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen. Die Durchfahrt der Brücken soll erhöht werden, damit größere Schiffe als heute in den Westhafen fahren können. Insgesamt sollen beim Ausbau der Verbindung von der Havel über die Spree und den Westhafenkanal zum Westhafen sieben Brücken höher gesetzt und drei neu gebaut werden. Gestern war offizieller Baubeginn für den Ausbau des Westhafenkanals, der um einen halben Meter auf vier Meter vertieft wird.

Die Ufer sollen zum größten Teil mit Spundwänden befestigt werden, um die Eingriffe in die Natur zu verringern. Steinschüttungen sind nur auf der Nordseite des Kanals zwischen der Mörschbrücke und dem Goerdeler Steg vorgesehen. Am Nordufer entsteht zudem eine 990 Meter lange Liegestelle für die Schifffahrt. Sie ersetzt wegfallende Liegeplätze im Bereich Spandau. Über dem unter dem Kanal liegenden Tunnel der U-Bahn-Linie U 7 wird die Sohle des Kanals durch den Einbau einer Stahlplatte gesichert. Am BioTech-Park Charlottenburg sollen ständige Erschütterungsmessungen gewährleisten, dass die dortigen hoch empfindlichen Anlagen nicht beeinträchtigt werden.

Mehrere hundert Bäume entlang des Wasserweges sind bereits gefällt worden. Unter anderem im Bereich der Kleingartenanlage an der Lise-Meitner-Straße soll es Ersatzpflanzungen geben. Die Verbindung zum Westhafen gehört zur Berliner Nordtrasse im Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 17, das den Ausbau des Wasserweges von Hannover bis Berlin vorsieht. 2,3 Milliarden Euro sind dafür veranschlagt. In Berlin sind zwei Ausbaustrecken vorgesehen: Die Südtrasse soll den Osthafen über den Teltowkanal mit der Havel verbinden. Da der Osthafen aufgegeben werden soll, ist dieser Ausbau ins Stocken geraten. Der Ausbau der Nordtrasse, zu der auch der kurz vor dem Abschluss stehende Neubau der Schleuse Charlottenburg gehört, soll 2008 abgeschlossen sein. Dann könnten Großgüterschiffe mit einer Länge bis zu 110 Meter und 185 Meter lange Schubverbände Güter auf dem Wasserweg nach Berlin bringen. Gedacht ist vor allem an Container. Ob dafür ein Bedarf besteht, ist jedoch umstritten. So lehnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland den Ausbau entschieden ab. Zudem gefährde er die Kulturlandschaft entlang der Havel besonders in Potsdam und Umgebung. Langfristig ist dort auch ein Neubau für die Glienicker Brücke geplant.

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