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Bei ihnen dürfte die Freude jetzt groß sein: Daniel Achilles, Sabine Demel und Ivo Ebert (von links) vom Restaurant Reinstoff in den Edisonhöfen in Berlin-Mitte.

© Mike Wolff

Zwei Sterne: Michelin lobt „Reinstoff“ und „Lorenz Adlon“

Die Favoriten "Tim Raue" und "Margaux" gehen leer aus, die Michelinsterne gehen unverhofft an zwei andere Berliner Restaurants. Damit gibt es neben dem "Fischers Fritz" jetzt drei Häuser mit zwei Sternen.

Große Überraschung in der Berliner Küchenszene: Zwei Restaurants der Stadt sind soeben mit dem zweiten Michelin-Stern ausgezeichnet worden – doch es handelt sich nicht um die klaren Favoriten „Tim Raue“ und „Margaux“, sondern um das „Lorenz Adlon“ und das „Reinstoff“ mit den Küchenchefs Hendrik Otto und Daniel Achilles. Dies wurde gestern inoffiziell bekannt; die Mitteilung des Michelin-Verlags wird erst am Dienstag veröffentlicht. Auch ein neues Ein-Sterne-Restaurant gibt es in Berlin: Es ist das „Horvath“ in Kreuzberg, dessen Küchenchef Sebastian Frank es kürzlich in einem internationalen Wettbewerb zum „Koch des Jahres“ gebracht hat. Die Sterne für „Quadriga“, „Facil“, „First Floor“, „Hugos“, „Rutz“ und „Vau“ und die zwei Sterne für „Fischers Fritz“ blieben unverändert.

Am Montagabend war unklar, ob die neuen Zwei-Sterne-Köche von ihrem Glück wussten, denn deren Restaurants sind am Montag geschlossen. Tim Raue, der von Experten als neuer Zwei-Sterne-Koch gehandelt worden war, gilt wie im vergangenen Jahr als „Hoffnungsträger“ für die Ehrung. Er war gestern am Telefon enttäuscht: „Müssen wir halt noch ein Jahr länger kämpfen.“

Michael Hoffmann vom Margaux hat einen kleinen Schritt nach vorn getan: Auch er ist vom Michelin nach langen Jahren mit einem Stern nun als Hoffnungsträger für den zweiten Stern eingestuft worden. Sebastian Frank, der erst vor anderthalb Jahren aus Österreich nach Berlin gekommen war, wurde von der Entscheidung überrascht. Das „Horvath“ ist eher eine bescheidene Weinstube und verkörpert äußerlich nicht das typische Sterne-Restaurant. Frank kündigte deshalb an, er werde so weiterkochen wie bisher und auch an den Preisen nichts ändern. „Wir verstehen das als Bestätigung unserer Arbeit und freuen uns sehr."

Somit gibt es nun erstmals gleich drei Zwei-Sterne-Restaurants in der Stadt; der Aufstieg in die Drei-Sterne-Liga steht aber noch aus. Berlin liegt mit seinen 13 Sternen weiter vorn im innerdeutschen Städtevergleich, wenn auch Hamburg mit ebenfalls zwei neuen Zwei-SterneRestaurants aufgeschlossen hat („Haerlin“ und „Jacobs“). In der Drei-Sterne-Kategorie gab es insgesamt nur zwei Änderungen: Thomas Bühner vom „La Vie“ in Osnabrück ist nach zwei Hoffnungs-Jahren endlich oben angekommen, und Nils Henkel von Schloss Lerbach hat den dritten Stern eingebüßt.

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