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Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst: Zweitägiger Warnstreik in großen Berliner Kliniken
Die Beschäftigten der Berliner Krankenhäuser fordern höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Größere Einschränkungen gibt es für Patienten aber nicht.
Stand:
Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag die Mitarbeiter der großen Berliner Kliniken Charité und Vivantes zu einem zweitägigen Warnstreik für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen aufgerufen. Seit den frühen Morgenstunden waren insgesamt rund 500 Mitarbeiter beider Berliner Kliniken aufgefordert ihre Arbeit niederzulegen, wie Verdi-Gewerkschaftssekretär, Marco Pavlik, sagte.
Große Einschränkungen erfahren die Patientinnen und Patienten aufgrund des Warnstreiks zwar nicht, aber von Normalbetrieb kann ebenfalls keine Rede sein. „Der Dienstbetrieb in den Charité-Kliniken ist schon gestört. Und in den meisten Standorten von Vivantes läuft er auch nicht normal“, sagte Pavlik.
Während der Frühschicht ließen laut Verdi rund 400 Beschäftigte ihre Arbeit vorübergehend ruhen. Nach dem Schichtwechsel erwartete die Gewerkschaft erneut bis zu 500 Beschäftigte im Warnstreik an allen Standorten. Aufgerufen war das gesamte Pflegepersonal beider Klinikkonzerne.
Das Wohl der Patienten solle durch den Warnstreik keinesfalls gefährdet werden, erklärte Verdi bereits im Vorhinein. Demnach sollte es auf vielen Stationen nur einen eingeschränkten Betrieb mit weniger Personal als üblich geben. An den Standorten der beiden Kliniken sollten außerdem die für Dienstag und Mittwoch geplanten, nicht lebensnotwendigen Operationen verschoben werden. Beide Kliniken äußerten sich zunächst nicht zu dem Warnstreik.
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Der Warnstreik hat am Dienstag mit der Frühschicht begonnen und endet am Folgetag mit dem Ende der Spätschicht, hieß es von Pavlik weiter. Geplant seien am Mittwoch zudem eine Demonstration sowie Kundgebungen mit dem Motto „Klatschen war gestern, heute ist Zahltag“.
Streiks auch bei Wasserbetrieben und BSR
Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft im aktuellen Tarifkonflikt Druck machen. Bereits in den letzten Tagen gab es deshalb Arbeitsniederlegungen bei den Berliner Wasserbetrieben, den Recyclinghöfen und am Montag auf Reinigungshöfen und in Werkstätten der Berliner Stadtreinigung (BSR).
Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Mitte September war die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt. (dpa)
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