Grausiger Fund: Zweiter Vermisster tot in der Spree gefunden
Ein seit Januar vermisster Portugiese ist am Freitag tot in der Spree gefunden worden. Die Obduktion soll die näheren Umstände klären. Erst am Dienstag wurde ein vermisster Kolumbianer tot im Landwehrkanal entdeckt.
Am Freitag hat die Polizei den zweiten als vermisst gemeldeten jungen Mann tot gefunden. Der im Januar spurlos verschwundene Portugiese Afonso Tiago aus Portugal wurde in Höhe der Schillingbrücke in Friedrichshain im Wasser entdeckt. Die Vermisstenstelle hatte für die Suche ein Spezialschiff des Wasser- und Schifffahrtsamts angefordert. Der 27-Jährige war zuletzt am Morgen des 10. Januar nach einem ausgedehnten Kneipenbesuch am Ostbahnhof gesehen worden. Schon kurz nach dem Verschwinden war die Befürchtung geäußert worden, dass Tiago zu Fuß über den zu dieser Zeit zugefrorenen Fluss nach Hause wollte. Bei einer ersten gerichtsmedizinischen Untersuchung wurden keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden gefunden. Eine Obduktion soll die Todesursache klären.
Unterdessen wurde am Freitag auch das Obduktionsergebnis des zweiten tot aufgefundenen Vermissten bekannt. Demnach hat der 26-jährige Kolumbianer Juan Miguel Lopez Gil Suizid begangen. Ein Fremdverschulden wird ausgeschlossen. Seine Leiche war am Dienstag bei Baggerarbeiten im Landwehrkanal gefunden worden. Der Neuköllner Lopez Gil war Mitte Februar verschwunden.
Die beiden Fälle hatten wegen der vielen Parallelen zu Diskussionen und Befürchtungen im Kiez von „Kreuzkölln“ geführt: Die Männer wohnten keinen Kilometer auseinander, beide wollten oder waren in einem der Szeneclubs an der Spree, beide waren fast gleichaltrig. Freunde und Verwandte hatten intensiv selbst im Internet und mit Plakaten nach den Vermissten gesucht.