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Berlin: Zwischen Knast und Kanzleramt Stadtmission feiert Fernsehgottesdienst

„Ein Zuhause schaffen zwischen Knast und Kanzleramt“ will die Berliner Stadtmission mit ihrem neuen Zentrum in der Lehrter Straße 69 in Moabit. Gestern wurde dort ein Fernsehgottesdienstes vor dem alljährlichen Sommerfest der Stadtmission gefeiert.

„Ein Zuhause schaffen zwischen Knast und Kanzleramt“ will die Berliner Stadtmission mit ihrem neuen Zentrum in der Lehrter Straße 69 in Moabit. Gestern wurde dort ein Fernsehgottesdienstes vor dem alljährlichen Sommerfest der Stadtmission gefeiert. Die Stadtmission leistet in Berlin seit 127 Jahren missionarische und soziale Arbeit nach dem Leitwort aus dem Buch Jeremia: „Suchet der Stadt Bestes und betet für sie.“ Deutschlandweit erfuhren gestern die Zuhörer des Gottesdienstes von dem neuesten Projekt in Berlins Mitte. Zwischen Kanzleramt und der Justizvollzugsanstalt Moabit wächst auf 20 000 Quadratmetern gute Saat für Berlin – so nannte Stadtmissionsdirektor Pfarrer Hans–Georg Filker gestern das Zentrum Lehrter Straße, das Menschen ein Zuhause geben soll. Aber kann man in dieser Stadt überhaupt ein Zuhause schaffen? Der Pfarrer provozierte in seiner Predigt. Berlin ist super, heiße es immer. Beim Näherhinsehen aber würde diese blauäugige Metropolenbegeisterung bald abflauen – durch ausgegrenzte Menschen ohne Hoffnung, Wohnung und Orientierung. „Ist diese Stadt gottlos?“, fragte Filker. „Ist sie gar Gott los?“. So wie die Gruppe Juden dachte, die vor 2500 Jahren nach der Zerstörung ihrer Tempel in Jerusalem nach Babylon weggeführt worden war. „Babylon ist super? Nein danke“, haben sie nur eines gewollt: zurück. Und dann die große Enttäuschung. Schreibt ihnen doch der Prophet Jeremia aus Jerusalem im Auftrag Gottes, dass sie bleiben sollen, Häuser bauen und darin wohnen. „Suchet der Stadt Bestes dahin ich euch habe wegführen lassen“ steht in dem Brief. Und dass sie für die Stadt beten sollen, „denn wenn’s ihr wohl geht, so geht’s auch euch wohl“.

Ob Babylon oder Berlin – diese Welt ist für Jesus Christus kein Auswärtsspiel, schlussfolgert der Pfarrer. Für Christen heiße das, nicht zu hadern und sich nicht abzuschotten, sondern neu auf Gott zu vertrauen. Der Stadt Bestes seien nicht die Reichstagskuppel oder der Potsdamer Platz, sondern die Menschen, die Gott liebt. Und „man“ könne nicht in dieser Stadt ein Zuhause schaffen, aber wir alle – wenn wir auf Gott hören, der uns bei sich beheimatet. Auch in Berlin, „und das ist himmlisch“. Filker endet mit der Hoffnung, dass viele mithelfen am „Zuhause zwischen Knast und Kanzleramt“. hema

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