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Die Brautmodenschau gehört auf der „Trau dich“!-Messe jedes Jahr zum Highlight.

© Mia Veigel/Tagesspiegel

Zwischen Tüll und Träumen: So viel Liebe und Luxus stecken in Berlins Hochzeitsmesse

Bei der „Trau dich“-Messe in Treptow informieren sich Heiratswillige rund um den großen Tag – und der kann ganz schön ins Geld geben. Ein Besuch zwischen Brautmodenschau und Speeddating.

Von Mia Veigel

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Vor der Arena-Halle direkt an der Spree wehen weiße und pinkfarbene Luftballons. Ein großes Schild mit der Aufschrift „Trau dich!“ zeigt den Weg zur Berliner Hochzeitsmesse, die hier an diesem Wochenende stattfindet..

Es ist 10 Uhr morgens. Am Eingang der Treptower Veranstaltungshalle bekommen alle Besucherinnen und Besucher ein Programmheft und ein kleines Fläschchen Sekt in die Hand gedrückt. Im Hintergrund läuft „We found love“ von Rihanna, dicht gefolgt vom Erfolgsschlager „Er gehört zu mir“. In der riesigen Halle werben Dienstleister für ihr Angebot – von Hochzeits-Locations über Brautmoden bis hin zu Trauringen. Sie alle wollen Inspiration für angehende Ehepaare bieten, aber auch mit dem großen Tag vieler Menschen ihr Geschäft machen.

Neben Inspiration gibt es bei der Hochzeitsmesse „Trau dich“ in der Arena auch ganz viel Beratung.

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Einige künftige Bräute kommen in Begleitung ihrer Freundinnen und sammeln Ideen für die anstehende Hochzeit. Die 21-jährige Alina ist mit zwei Freundinnen gekommen: „Ich will viele Informationen zur Hochzeit bekommen. Im Internet findet man zwar vieles, aber man kann schlecht abwägen, ob es das jetzt ist oder nicht.“ Außerdem suche sie vor allem nach lokalen Optionen, da sie aus Brandenburg komme.

Nicolai Bartel, Projektleiter von „Trau dich!“, betont den persönlichen Kontakt, den solch eine Messe bietet: „Meistens ist ja auch die Sympathie wichtig, wenn man ein Brautkleid kauft oder eine Location mietet. Man kommt hier einfach tiefer ins Gespräch als online.“

Das erste Mal fand die „Trau dich!“-Messe 1994 in Böblingen in Süddeutschland statt. Es ist die Vierte in Berlin.

Bei einer Hochzeit will gut gegessen werden. Da gehören Food-Ideen zur Vorbereitung dazu.

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Besonders ein Event-Höhepunkt lockt viele Besucherinnen und Besucher an. „Die Brautmodenschau ist der Schlager, weil da kann man die Kleider richtig sehen. An der Puppe ist es eine Sache, aber so an Personen sieht man auch, ob die sich wohlfühlen oder nicht“, sagt Alina.

Alina (Mitte) ist mit ihren zwei Freundinnen aus Brandenburg angereist, um auf der Hochzeitsmesse Inspiration zu bekommen.

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Auch ein Trauredner-Speeddating ist seit zwei Jahren für die Gäste der Hochzeitsmesse dabei. „In unserer Wedding-Lounge lernt man bis zu neun Redner innerhalb von zehn Minuten kennen und hört sie auch live sprechen“, sagt Projektleiter Nicolai Bartel. Das sei ein klarer Vorteil, als wenn man sich nur zum Gespräch mit einem Trauredner oder einer Traurednerin treffen würde.

„Wer von euch heiratet nächstes Jahr?“, fragt Maria Oswald, Gründerin der Firma Märchenhochzeit in die Runde. Sie steht auf der Bühne, wo später die Modenschau stattfinden wird. Die meisten Hände gehen nach oben. Sie gibt angehenden Ehepaaren Tipps. „Plant immer zehn Prozent mehr Budget ein, als ihr eigentlich wolltet. Am Ende findet man immer doch noch was, das einem gefällt“, empfiehlt sie.

Auf der Hochzeitsmesse gibt es neben einer Brautmodenschau auch ein mobiles Hochzeitscasino, das Paare für ihre Hochzeit mieten können.

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Zum Beispiel ein mobiles Hochzeitscasino. „Die Idee hat mich überrascht, aber irgendwie ist sie gar nicht so abwegig“, findet der 28-jährige Nik. „Das ist schon eine coole Sache, so seine Gäste zu unterhalten.“ Er heiratet im kommenden Jahr seine Verlobte Adriane und ist noch recht ideenlos.

Der 28-Jährige Nik hat Gefallen an der Idee eines mobilen Hochzeitscasinos gefunden.

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Durchschnittlich geben Paare 15.000 Euro für die Hochzeit aus

Die Institution Ehe ist in der Bevölkerung weiterhin fest verankert. In Deutschland ist jede zweite erwachsene Person laut dem Statistischen Bundesamt verheiratet. Durchschnittlich geben Paare für ihre Hochzeit um die 15.000 Euro aus. Messen wie die „Trau dich!“ bieten viel Inspiration, verleiten aber auch dazu, das Budget zu vergrößern, um die neu gewonnenen Ideen umsetzen zu können.

„Wir hatten uns ein Budget gesetzt“, berichtet Robert, der mit seiner Verlobten Julia auf der Hochzeitsmesse ist. „Dann haben wir zwei, drei Sachen angefragt und gemerkt, das können wir niemals halten. Wir landen jetzt so ungefähr bei 20.000 Euro.“ Davor habe die Summe bei der Hälfte gelegen. Doch mit allem Drum und Dran sei weniger für die beiden einfach nicht möglich. Im Vergleich zu dieser großen Summe findet Robert, dass sich der Besuch auf einer Hochzeitsmesse lohne. Der reguläre Ticketpreis für zwei Tage auf der Messe liegt bei 15 Euro pro Person.

Im Hochzeitskleid soll sich jede Braut wohlfühlen. Auf der Bühne gibt es reichlich Inspiration.

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„Mamma Mia“ von ABBA ertönt aus den Boxen, die Brautmodenschau beginnt. Der Großteil der Besucher versammelt sich um die aufgebaute Bühne. Nach und nach laufen Models in unterschiedlichen Kleidern den Laufsteg entlang. Das Publikum klatscht begeistert – und die ein oder andere scheint sich schon ihren eigenen großen Tag auszumalen.


Die Hochzeitsmesse „Trau Dich“ ist am Sonntag (9. November) von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Arena, Eichenstraße 4, 12435 Berlin

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