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Das Post-Logo steht auf den Jacken der Demonstranten der Deutschen Post, die für höhere Einkommen demonstrierten.

© picture alliance/dpa/Annette Riedl

Deutlich mehr Geld für Briefträger: Deutsche Post und Verdi einigen sich auf Tarifvertrag

Mitarbeiter der Post erhalten mit dem neuen Tarifvertrag eine Inflationsprämie und bis zu 16 Prozent mehr Gehalt. Ein Streik konnte abgewendet werden.

| Update:

Der Tarifkonflikt bei der Post ist beigelegt. Die Tarifbeschäftigten sowie die Auszubildenden und dual Studierenden erhalten im April 2023 eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung von 1020 Euro; von Mai bis März 2024 gibt es zudem eine monatliche Inflationsprämie in Höhe von 180 Euro.

Damit wurde diese Zahlung um 20 Prozent im Vergleich zum letzten Arbeitgeberangebot erhöht. Ab April 2024 bekommen dann alle Vollzeitbeschäftigten eine dauerhafte Erhöhung der Monatseinkommen von 340 Euro, das entspricht in den unteren drei Entgeltgruppen, wozu die Zusteller gehören, einer Erhöhung von elf bis 16,1 Prozent. Die Post spricht von einer durchschnittliche Erhöhung um 11,5 Prozent.

Auf diese Maßnahmen verständigten sich die Tarifparteien am Samstagnachmittag. Verdi hatte die Gewerkschaftsmitglieder in den Wochen zuvor über einen unbefristeten Arbeitskampf abstimmen lassen, 86 Prozent stimmten dafür.

Doch anstelle eines Streiks gab es von Freitagmittag an eine weitere Verhandlung, die 26 Stunden später zum Kompromiss führte. Den Angaben der Post zufolge erhöhen sich die Einstiegsgehälter in den unteren Einkommensgruppen bei Paketsortierern im April l 2024 um mehr als 20 Prozent und bei Zustellern um 18 Prozent.

Verdi-Vizechefin Andrea Koczis und der Post-Vorstansvorsitzende Frank Appel.
Verdi-Vizechefin Andrea Koczis und der Post-Vorstansvorsitzende Frank Appel.

© imago stock

„Das ist ein gutes Ergebnis, das ohne den Druck und die hohe Streikbereitschaft unserer Mitglieder nicht hätte erreicht werden können“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.

„Positiv sind die hohe Einmalzahlung im April, die Erhöhung der monatlichen Inflationsausgleichszahlung und das Vorziehen der tabellenwirksamen Festbetragserhöhung um acht Monate.“ Das wichtigste Ziel, einen Inflationsausgleich insbesondere für die unteren Einkommensgruppen zu schaffen, sei erreicht worden.

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Verdi war mit einer Forderung von 15 Prozent mehr Geld für die 160.000 Tarifbeschäftigten in die Tarifrunde gegangen bei einer einjährigen Laufzeit des neuen Tarifvertrags.

Der neue Tarif ist nun zwei Jahre gültig. Die Post hatte im Laufe der Verhandlungen eine Tariferhöhung um durchschnittlich 11,5 Prozent ab 2024 in zwei Schritten angeboten plus eine Inflationsprämie von insgesamt 3000 Euro netto, verteilt über die Monate bis Ende 2024. Die Bundesregierung hatte diese steuer- und abgabenfreie Prämie aufgrund der hohen Inflation im vergangenen Jahr eingeführt und bis Ende 2024 befristet.

Die Post hatte zuletzt einen Jahresgewinn von rund 8,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der weltweit tätige Logistikkonzern gehörte zu den Profiteuren der Pandemie. Im Januar und Februar hatte es bereits zahlreichen, befristete Streiks gegeben.

Mit dem nun erreichten Tarifkompromiss wird ein womöglich wochenlanger Arbeitskampf vermieden. Darüber müssen nun die Verdi-Mitglieder bei der Post in einer weiteren Abstimmung entscheiden.

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