
© Fotos: Kitty Kleist-Heinrich, Katja Füchsel/Tagesspiegel
Die erste Obduktion ist die schwerste: „Er fiel vornüber in die offene Leiche“
Für Kriminalkommissare, Feuerwehrleute und Referendare gehört es zur Ausbildung, an einer Sektion teilzunehmen. Wenn Rechtsmediziner Philipp Möller sie zu Gast hat, stellt er sich auf Überraschungen ein.
Stand:
Auf dem Sektionstisch liegt eine Frau, 34 Jahre alt, 1,54 groß, 48 Kilogramm schwer, bekleidet mit einer Seidenbluse. Elektroden-Pads kleben rechts und links auf ihrer Brust. In der Ermittlungsakte steht: alleinerziehend, drei minderjährige Kinder.
Rechtsmediziner Philipp Möller beugt sich über die Tote, dreht sanft ihren Kopf in den Händen, begutachtet ihren blassen Hals, sucht nach Hinweisen, wer oder was Saskia Görtz (Name geändert) getötet hat.
Ein Unfall, Suizid – oder Mord?
Als die Sektionsassistentin zur Rippenschere greift, um die Leiche vom Hals bis zum Schambein in der Mitte aufzuschneiden, schaut Möller auf und sagt: „Vergesst das Atmen nicht, okay?“
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