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 Die zu einer langen Haftstrafe verurteilte Kolesnikowa hat die Intensivstation ihres Gefängnisses wieder verlassen.

© Foto: RAMIL NASIBULIN/dpa

Belarus’ bekannteste Oppositionelle: Inhaftierte Kolesnikowa soll am Montag Krankenhaus verlassen

Aus unbekannten Gründen lag die Oppositionelle Kolesnikowa auf der Intensivstation. Nun wurde sie entlassen, ihr Anwalt hat weiterhin direkten Zugang zu ihr.

Die zu einer langen Haftstrafe verurteilte belarussische Oppositionelle Maria Kolesnikowa soll nach einer Behandlung auf der Intensivstation das Krankenhaus am Montag wieder verlassen. Das teilte die belarussische Opposition unter Berufung auf ihren Vater Alexander Kolesnikow, der den Arzt der politischen Gefangenen getroffen hatte, am Freitag mit.

Maria habe gefrühstückt und fühle sich normal, teilte Kolesnikow demnach mit. Warum die prominenteste Gefangene des Landes auf der Intensivstation behandelt werden musste, war aber weiter unklar.

Die Gegner von Machthaber Alexander Lukaschenko beklagten, dass der Anwalt weiter keinen Zugang zu Kolesnikowa habe und es keine gesicherten Informationen zu ihrem Zustand gebe. Sie soll in dieser Woche operiert worden sein.

Kolesnikowa in Minsk im Sommer 2020.
Kolesnikowa in Minsk im Sommer 2020.

© Foto: Natalia Fedosenko/TASS

Auch der Vater habe nur die Ärzte, aber nicht seine Tochter selbst gesehen. Kolesnikowa war zuvor als Strafe in Einzelhaft verlegt worden. Eine Richterin hatte eine Beschwerde gegen die besonders harte Isolationshaft abgelehnt.

Kolesnikowa gilt zusammen mit der im Exil in dem EU-Land Litauen lebenden Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja als Galionsfigur der belarussischen Opposition gegen Lukaschenko.

Die beiden führten 2020 die landesweiten Proteste gegen die umstrittene Präsidentenwahl an, bei der sich Lukaschenko zum Sieger erklärt hatte. Er ließ Polizei und Justiz hart gegen Demonstranten vorgehen.

Kolesnikowa war im Sommer 2020 verhaftet und wegen Verschwörung zum Umsturz zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Prozess galt wie der gegen andere Lukaschenko-Gegner als politische Inszenierung. (dpa)

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