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In Indonesien muss ein Mann unter polizeilicher Aufsicht Liegestütze machen.

© imago/Zuma Wire

Gefängnis, Liegestütze oder Probeliegen im Sarg: Das sind die skurrilsten Strafen für Regelbrecher in der Corona-Pandemie

Die Behörden der Welt sind sich einig: Wer gegen die Corona-Maßnahmen verstößt, gehört bestraft. Nur die Härte der Umsetzung unterscheidet sich. Ein Überblick.

Von Lisa Breuer

Die Corona-Pandemie wird uns noch einige Jahre begleiten. Experten gehen davon aus, dass die ganze Weltbevölkerung erst im Frühjahr 2023 gegen das Coronavirus geimpft sein wird. Von Hygiene-Regeln wie Abstand halten und Maske tragen können wir uns also noch nicht verabschieden. Für alle, die die Regelungen schon jetzt missachten, kann es, je nach Heimatland, zu skurrilen und sehr harten Strafen kommen.

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In Vietnam zum Beispiel hat ein Gericht einen Mann zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er andere mit dem Coronavirus infiziert hatte. Im Juli war der 28-Jährige aus einem Corona-Hotspot in Vietnam in seine Heimatstadt gereist und hätte sich für 21 Tage isolieren müssen. Weil er gegen die Quarantäne-Regeln verstieß, steckte er laut dem Gericht „viele“ andere Menschen mit dem Coronavirus an, einer von ihnen starb.

Laut Berichten der vietnamesischen Staatsmedien gehen acht Infektionen auf den Angeklagten zurück. Verurteilt wurde er nun wegen der Verbreitung einer "gefährlichen Infektionskrankheit".

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Um das Coronavirus vor einer unkontrollierten Verbreitung zu stoppen, gibt es in vielen Ländern der Welt eine Maskenpflicht in bestimmten Räumen oder auf der Straße.

500 Euro in Deutschland, bis zu zehn Jahre Gefängnis in Ghana

In Deutschland droht beim Verstoß gegen die Maskenpflicht je nach Bundesland eine Strafe von bis zu 500 Euro. Das mag zunächst viel klingen, doch im westafrikanischen Ghana zum Beispiel blüht den Bürgern eine Strafe von 8800 Euro oder vier bis zehn Jahre Gefängnis, wenn sie ohne Maske erwischt werden.

Modell eines Covid-19-Sargs zur Warnung der indonesischen Bürger.

© imago/Pacific Press Agency

In Indonesien konnten Maskenverweigerer im letzten Sommer einer Geldstrafe entgehen, indem sie sich eine Minute in einen Sarg legten. Das Schweizer Nachrichtenportal Nau.ch berichtet, in einem YouTube-Video hätte ein Beamter zu einem Mann im offenen Sarg gesagt: „Denk darüber nach, was passiert, wenn du Covid-19 bekommst.“

„Public Shaming“ in Indonesien zur Bekämpfung der Corona-Pandemie

Doch das ist nicht das einzige ungewöhnliche Vorgehen, das die Behörden in Indonesien zur Pandemiebekämpfung durchsetzen. Der weltgrößte Inselstaat nutzt einige Varianten des „Public Shamings“. Menschen ohne Maske mussten unter den wachsamen Augen mehrerer Polizisten als Strafe teils Liegestütze machen oder die Nationalhymne singen. Als öffentliche Demütigung mussten Maskenverweigerer öffentliche Räume putzen, während sie eine leuchtend orangene Weste trugen, auf der „Verletzer des Gesundheitsprotokolls“ stand.

Ein Mann fegt in Indonesien die Straße, weil er ohne Maske erwischt wurde.

© imago/Zuma Wire

In Tuban auf der indonesischen Insel Java waren einige Menschen, die ohne Mund-Nasen-Schutz erwischt worden waren, verpflichtet, auf die Beerdigung von Covid-19-Toten zu gehen.

Nur bei den für ihre Zurückhaltung bekannten Japanern scheinen die Verhältnisse fast umgekehrt. Maske tragen sie ganz ohne Strafandrohung, und die Abstandsregeln werden ebenfalls ohne Murren eingehalten. In Japan ist es schon lange die Norm, dass jeder eine Mund-Nasen-Bedeckung trägt, der krank oder erkältet ist, um andere vor einer Ansteckung zu bewahren.

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