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Beim sogenannten Ghosting bricht ein Dating-Partner den Kontakt plötzlich ab und taucht unter, wird also für die andere Person im übertragenen Sinne zum Geist.

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Hilfe bei Ghosting: Wenn der andere sich einfach nie wieder meldet

Immer mehr Leute beenden eine Beziehung durch Ignorieren – oder beauftragen sogar eine Trennungsagentur. Wieso bloß? Für Verlassene kann das ernste Folgen haben.

Stand:

Es ist eine dieser Geschichten, die man immer öfter hört. Anja Wermann sitzt in einem Café in Berlin-Kreuzberg, bestellt sich einen Cortado und erzählt: Sie trifft einen Mann, sie beginnen eine Affäre. Keiner von beiden will sich binden, alles ganz locker. Zwei Jahre lang geht das so. Irgendwann will sie mehr, traut sich aber nicht, es anzusprechen. „Wir waren in einer Grauzone, wie es sie so oft in Berlin gibt“, sagt sie.

Kurz vor Silvester 2020 haben die beiden einen Chat, der ihr Hoffnung macht – doch schon zum Jahreswechsel schreibt er: „Wir sollten es lieber bleiben lassen.“ Sie fragt nach. Warum hat er seine Meinung geändert? Möchte er nicht wenigstens nochmal mit ihr reden? Nichts. Der Mann taucht unter, deaktiviert sein Social-Media-Profil.

Die Betroffenen verstehen die Welt nicht mehr.

Anja Wermann, Psychologin

Wermann fühlt sich kalt erwischt. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so plötzlich eine Kehrtwende macht – und ich nicht einmal den Grund erfahre.“

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