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Panamas Delegierte Shirley Binder jubelt, nachdem auf dem CITES-Gipfeltreffen am 17. November 2022 in Panama weitere Haiarten geschützt wurden.

© Foto: AFP/LUIS ACOSTA

„Der Artenschutz hat sich durchgesetzt“: Cites-Konferenz beschließt mehr Schutz für Haie, Reptilien und Bäume

Bei der Konferenz in Panama beschlossen 184 Staaten den Schutz von rund 470 Tierarten – darunter viele Meerestiere und Reptilien. Die wichtigsten Beschlüsse.

Am Ende der Weltartenkonferenz Cites in Panama herrscht gute Stimmung. Teilnehmer sprechen von historischen Ergebnissen.

Die Vertreter von 184 Staaten beschließen nach zweiwöchigen Verhandlungen, dass Hunderte Wildarten, darunter Haie und viele Reptilien, künftig nur noch nachhaltig gehandelt werden dürfen.

„Die Welt braucht uns für ihren Erfolg. Unsere Krisen auf diesem Planeten können nicht angegangen werden, ohne zu erkennen, dass sie miteinander verbunden sind“, sagte Cites-Generalsekretärin Ivonne Higuero am Freitag (Ortszeit) in der Abschlussrede.

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Wichtige Themen wie der Klimawandel und der Verlust der Artenvielfalt waren Themen in vielen Diskussionen.

In Panama wurden nach Angaben der Organisation Pro Wildlife mindestens 470 weitere Arten geschützt, darunter rund 100 Haien- und Rochenarten. Fischerei-Nationen wie Japan scheiterten bei dem Versuch, den kommerziell wichtigen Blauhai von der Liste zu streichen.

Nach Einschätzung von Naturschützern setzte die Konferenz ein klares Zeichen zum Schutz der Wildarten.

90 Prozent
aller Hai- und Rochenarten dürfen nur gehandelt werden, wenn ihre Bestände nicht gefährdet sind.

„Besonders für Meerestiere war die Konferenz ein voller Erfolg, so dürfen etwa 90 Prozent aller international gehandelten Hai- und Rochenarten nur gehandelt werden, wenn ihre Bestände dadurch nicht gefährdet sind“, teilte die Umweltstiftung WWF mit.

Auch Reptilien und Amphibien waren große Gewinner. Das Handelsverbot für Elfenbein aus Stoßzähnen von Elefanten und Nashorn-Horn wurde zudem bestätigt. Tropische Baumarten und Medizinalpflanzen wurden zum ersten Mal unter Schutz gestellt.

„Diese wirklich guten Ergebnisse geben uns Rückenwind für die Verhandlungen auf der Weltnaturkonferenz in Montreal, die nächste Woche beginnt“, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).

Kritik: Manche Regeln treten erst in zwei Jahren in Kraft

Die Naturschutzorganisation WWF kritisierte allerdings, dass manche Regeln erst nach bis zu 24 Monaten in Kraft treten.

Sandra Altherr von Pro Wildlife prangerte die Rolle der EU bei den Verhandlungen an. „So gut die EU beim Schutz von Haien und Tropenhölzern war, so schlecht war sie bei vielen anderen, wie etwa bei Krötenechsen, Klappschildkröten und Glasfröschen, die für den europäischen Heimtiermarkt geplündert werden“, sagte sie.


Die wichtigsten Entscheidungen der Cites-Konferenz:

HAIE UND ROCHEN:

  • Der Handel mit rund 100 Hai- und Rochenarten wird schärfer kontrolliert.
  • Neu geschützt wurden 54 Grundhaiarten, sechs kleine Hammerhaiarten und 37 kleine Geigenrochenarten.
  • Dadurch werden künftig fast alle die wegen ihrer Flossen und ihres Fleisches gehandelten Arten unter Schutz stehen.
  • Bisher waren nur ein Viertel davon geschützt, vor allem die größeren.
Delegierte während einer Abstimmung über den Schutz von Haien bei der CITES-Konferenz am 17. November 2022 in Panama.

© Foto: AFP/LUIS ACOSTA

ELEFANTEN:

  • Im Streit um Elefanten bleibt alles beim Alten.
  • Wichtigster Punkt für Naturschützer: Das globale Handelsverbot von Elfenbein wurde bestätigt.
  • Ein Antrag auf einen strengeren Schutz für Elefanten aus dem südlichen Afrika wurde abgelehnt.

Der Artenschutz hat sich durchgesetzt.

WWF-Vertreter Arnulf Köhncke

EXOTISCHE TIERE:

  • Frösche, Schildkröten und Echsen kamen auch unter den Schutzschirm von Cites.
  • Für gut 30 Reptilien- und 160 Amphibienarten wurde der globale Handel eingeschränkt oder sogar verboten.
  • Insbesondere die schärfere Überwachung bei 158 Glasfrösche-Arten wird nach Ansicht des Ifaw entscheidend sein, um den schnell wachsenden Handel mit exotischen Haustieren einzudämmen.

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NASHÖRNER:

  • Der Handel mit Nashorn-Horn bleibt verboten.
  • Außerdem wird Namibia künftig lebende Tiere zu Naturschutzzwecken innerhalb des Verbreitungsgebiets in Afrika verkaufen dürfen.
  • Für Pro Wildlife wurde dadurch der Nashornschutz in Namibia geschwächt.
  • Nach Ansicht des WWF hingegen kann die Entscheidung den schwächelnden Populationen auf dem ganzen Kontinent zugutekommen.

SEEGURKEN:

  • Alle drei Seegurkenarten der Gattung Thelenota aus dem indopazifischen Raum wurden unter Schutz gestellt.
  • Dies ermögliche den nachhaltigen Handel und sichere gleichzeitig die biologische Vielfalt der Meere, teilte der Ifaw mit.
  • Laut Experten gibt es mehr als 1200 Arten dieser Tiere, nur vier davon waren bereits gelistet.

„Dies wird als Tag in die Geschichte eingehen, an dem wir das Ruder herumgerissen haben, um das Aussterben der Haie und Rochen auf der Welt zu verhindern“, erklärte Luke Warwick von der Nichtregierungsorganisation Wildlife Conservation Society (WCS). Entscheidend sei nun die Umsetzung.

Die Cites-Konvention ist ein fast 50 Jahre altes Abkommen, das den globalen Handel mit gefährdeten Arten regelt. Bei den regelmäßigen Vertragsstaatenkonferenzen wie jetzt in Panama werden die Listen der Arten, für die Handelsbeschränkungen gelten, angepasst. Derzeit umfasst das Abkommen mehr als 5800 Tier- und 30.000 Pflanzenarten. (dpa, AFP)

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