Hattu Öhrchen?: Die besten Osterdesserts aus Berliner Patisserien
Erschöpft vom Eierfärben, Dekorieren und den Menüvorbereitungen? Sie müssen ja nicht auch noch backen. Diese süßen Spezialitäten gibt's zu kaufen.
Das Osternest ist vorbereitet, mit gefärbten Eiern und Schokohasen bestückt. Die Verstecke sind ausgemacht, die heimliche Aktion für den Samstag, wenn alle schon schlafen, termingenau vorbereitet. Wird wieder ein allerliebstes Gewimmel am Ostersonntagmorgen, wenn die Familie auf den Knien durch Haus und Garten rutscht, um zu finden, was der Hase hinterlassen hat. Der Menüplan für die Ich-hab-lange-genug-gefastet-Tage steht ebenfalls: Es wird Lamm geben, Montag vielleicht den ersten Spargel - und zum Nachtisch ...
Ähm, vergessen! Was tun? Auf die Schnelle noch einen Hefezopf fabrizieren? Keine Panik, Berlins Bäcker und Patissiers haben schon was im Ofen und im Kühlschrank, das gut noch vorbestellt und abgeholt werden kann. Und all das schmeckt - pardon - wahrscheinlich besser als bei Mutti.
Werkstatt der Süße
Von Spitzenpatissier Guido Fuhrmann kann der Törtchen-Fan immer etwas Besonderes erwarten, nicht nur zu Ostern. Picken wir sein Fest-Törtchen raus – in Form eines Ostereis. Jedes Jahr wird es sozusagen neu gelegt, diesmal steht es auf einem Rübli-Walnussboden, sein Oval füllen eine Karamell-Schokomousse und ein Erdbeerkern. Die „Schale“ ist teils Airbrush verziert, teils glänzt sie mit Spiegelglasur. Eigentlich zu schade zum Weglöffeln. Weil Fuhrmann auch Confiserie liebt, hat er diesmal dreieinhalb Zentimeter dicke Osterzapfen erfunden aus Orange-Blätterkrokant. Und weil die Kleinen auch was wollen, bekommen sie einen Osterlolli aus Yuzu-aromatisierter weißer Schokolade mit einem kleinen Mürbteig-Osterhasen. Schon ist die ganze Familie zufrieden.
- Prenzlauer Berg, Husemannstr. 25, werkstatt-der-suesse.de, Ostermontag geschlossen
Du Bonheur
Konditormeisterin Anna Plagens holt was aus dem Backofen, das man gut schon zum Osterbrunch verspeisen kann: Brioche-Eier. Sie bestehen aus fluffigem, buttrigem Briocheteig, gefüllt mit einer Passionsfrucht-Mousseline, vulgo: Buttercreme. Obenauf kommt hauchdünner, farbiger Mürbteig, was den kleinen Crunch beim Abbeißen garantiert. Lässt sich auch gut ins Nest legen – wenn’s denn frisch verspeist wird. Wem das zu wenig ist, greift vielleicht gleich zum Brioche-Zopf, einem Mandel-Orangen-Striezel mit Marzipan. Und wer keine Osterhasen mehr sehen kann, verliebt sich vielleicht in Moppel, Annas dickes Schaf aus dunkler Schokolade, das man schon aus den Vorjahren kennt.
- Mitte, Brunnenstr. 39, dubonheur.de, Ostersonntag und -montag geschlossen
Sakura
Die Zeit der Kirschblüte ist da, also kann man im „Sakura“ vorbeischauen, denn das ist der japanische Ausdruck für diese Art weißer und rosa Baumblüte. Jojo Aoyama hat ihr Café mit gläserner Backstube im Herbst eröffnet, backt nur vegane Törtchen, Torten und Kekse und setzt konsequent auf Nachhaltigkeit – von zertifizierten und fair produzierten Zutaten bis hin zum Transport. Die Spezialität der Halbjapanerin sind Sablés, etwa Kirschblüten-Kekse aus buttrigem Mürbteig, den pulverisierte Blätter des Kirschbaumes aromatisieren.
Zweites Osterspecial: Carrot-Cupcakes aus Biokarotten, frisch gemahlenen Haselnüssen und Mandeln, Zimt und Muskatnuss. Obenauf liegen ein zitroniges Soja-Joghurt-Topping und eine mit Kurkuma und Matcha getönte, handgemachte Mini-Marzipanmöhre. Nicht nur was für Hasen!
- Mitte, Tieckstr. 8, kawaii.kitchen, Mo–Fr 10–17, Sa/So 10–18 Uhr
Café Komine
Der Japaner Shin Komine, ein Cellist, der zum Patissier französischer Schule wurde, dekoriert zu Ostern seine Törtchen um: Alle tragen weiß-pinke Hasenohren aus Schokolade. Das sieht lustig aus, und die Vitrine wirkt wie ein mit zehn köstlichen Sorten gefülltes Osternest. Nehmen wir nun „Fraise/Earl Grey“ mit Tee in weißer Schokomousse und Erdbeere als Schokocreme und Kompott? Oder „Marone / Schoko / Cassis“, eine Kugel aus Maronenmousse, Milchschokocreme und glänzender Glasur aus schwarzer Johannisbeere auf Haselnussbiskuit? Oder lieber den Montblanc in Patisserieform? Bei Shin Komine wird die Wahl zur süßen Qual.
- Schöneberg, Welserstr. 13–15, cafekomine.de, Ostermontag geschlossen
Canal
Mittlerweile ist sie schon kein Geheimtipp mehr: Daniella Barriobero fertigt Berlins außergewöhnlichste Eclairs. Zu Ostern hat sie 13 saisonale Varianten in den Vitrinen ihrer beiden Geschäfte, alle getoppt von Cremetupfen, Blüten, Früchten, von Schokoladen, Karamellperlen, Nusscrunch ... Zu den Feiertagen legt sie noch ein „Überraschungsei“ dazu: Ihr Paris-Brest-Törtchen aus Brandteig mit einem Kern aus Pistazienpraliné, umschlossen von Maracujacreme mit Orangenblütenwasser und einer pistaziengetönten Mousseline.
Den Knusperkringel schmücken obenauf kleine Schoko-Eier. Ihn gibt’s für zwei oder sechs Personen. Wie, Ihnen ist eher nach Premium-Eis zum Nachtisch? Das macht Daniella auch, ganz im Aromenstil ihrer Eclairs – oder umgekehrt? Ach, egal!
- Mitte, Linienstr. 54 und Rosenthaler Str. 40 (Hackesche Höfe). canal.berlin
Knalle
Wer es zu Ostern richtig krachen lassen will, sollte sich vielleicht für Popcorn entscheiden. Nicht für irgendeines, sondern das von „Knalle“, kreiert von Konditorin Lucie Krautien, zu haben in unzähligen variierenden Sorten. Ihren doppelt gebackenen Mushroom-Mais gibt’s zu Ostern in Miniform auch im Ei: In zwei Halbschalen aus himbeergepuderter Bitterschokolade, das Popcorn ummantelt von weiß-rosa Schokokaramell mit getrockneten Himbeeren. Das „Knalle“-Ei ist Bestandteil einer Osterbox mit zwei Sondersorten Popcorn – Dulce de Lecce / Macadamia und Nougat / Piemonteser Haselnuss – und drei weiteren frühlingshaften Geschmäckern.
- Prenzlauer Berg, Raumerstr. 32, knalle.berlin