Explosion unter der Erde: Mindestens 40 Tote nach Unglück in türkischem Bergwerk
Rund 300 Meter unter der Erde gab es eine verheerende Explosion. Rettungskräfte gehen davon aus, dass noch Dutzende Bergleute eingeschlossen sind.
Die Zahl der Toten bei dem Grubenunglück im Nordosten der Türkei ist auf mindestens 40 gestiegen. „Wir haben insgesamt 40 Tote gezählt, 58 Bergleute konnten sich selbst retten oder mit Hilfe der Einsatzkräfte gerettet werden“, sagte Innenminister Süleyman Soylu am Samstag vor Ort. Das Ende der Bergungsarbeiten stehe kurz bevor, sagte der sichtlich erschütterte Energieminister Fatih Dönmez unter Tränen. 26 Tote seien inzwischen identifiziert. Die Suche nach einem weiterhin vermissten Bergarbeiter werde fortgesetzt, sagte Dönmez. Das Feuer in den Stollen sei nun „größtenteils unter Kontrolle“.
Die Explosion in dem Kohlebergwerk in der nordöstlichen Hafenstadt Amasra am Schwarzen Meer hatte sich am Freitag gegen 18.15 Uhr Ortszeit ereignet. Nach Angaben der Behörden wurde sie durch eine Methangasexplosion ausgelöst. Das Bergwerk liegt etwa 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Ankara.
Nach Angaben des türkischen Innenministers Süleyman Soylu befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 110 Arbeiter in der Mine, davon 49 in einem gefährdeteren tieferen Teil.
Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte auf Twitter mit, er werde den Unglücksort am Samstag besuchen, um die Rettungsmaßnahmen zu „koordinieren“. Eine Untersuchung des Vorfalls sei eingeleitet worden.
Die größte Oppositionspartei, die sozialdemokratische CHP, teilte mit, die Behörden hätten einen Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ignoriert, in dem vor der Gefahr einer Grubengasexplosion in dieser Mine gewarnt worden sei.
In den vergangenen Jahren gab es schwere Minenunfälle in der Türkei, teils wegen mangelhafter Sicherheitsvorschriften. 2014 starben bei einer Explosion in einer Kohlenmine in der Provinz Manisa in der Ägäis-Region insgesamt 301 Menschen. (dpa, AFP)
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