
© Nikita Teryoshin für den Tagesspiegel
„Es gibt viele Ratten hier“: So sieht das Gefängnisleben unter Mördern aus
Im Haus 5 der JVA Tegel sind die Lebenslänglichen eingesperrt. Mit eigenen Regeln und nichts als Zeit. Werden sie dort zu besseren Menschen? Wir haben vier Häftlinge begleitet.
Stand:
Ein Licht geht an, oben im dritten Stock von Haus 5, wo die Lebenslänglichen sitzen. 4.30 Uhr: Das ist jetzt seine Stunde, er genießt die Stille, bevor der Knast erwacht. So erzählt es Amir Alami später. Im Durchgang zwischen Bett und Schrank, nicht breiter als ein Handtuch, zieht Alami nach dem Aufstehen seine Routine durch, Planks, Liegestütze, Sit-ups, Kniebeugen.
Es geht nicht nur um Fitness. Das frühe Aufstehen helfe ihm, besser durch den Alltag zu kommen. „Da werde ich abends schön schnell müde.“
6 Uhr, Aufschluss
Amir Alami, der eigentlich anders heißt, steht mit seinem Handtuch schon zum Duschen bereit, als sich draußen der Schlüssel im Schloss dreht und die schwere Eisentür entriegelt wird. „Guten Morgen“, ruft der Justizbedienstete hinein.
Aufschluss. Der Tag beginnt. Türenschlagen, Sirenenschnarren, Schlüsselklappern – das ist der Soundtrack von Haus 5.
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