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Müssen sich Restaurants umstellen`?

© Foto: Getty Images/iStockphoto

EU-Initiative für vegane Gerichte: Müssen Restaurants künftig fleischlose Alternativen anbieten?

Eine Bürgerinitiative will durchsetzen, dass es ein Recht auf vegane Mahlzeiten gibt. Die Organisatoren sind sich sicher, zum Wohle Europas zu handeln.

Immer mehr Menschen essen kein Fleisch. In Deutschland leben inzwischen rund acht Millionen Vegetarier, sagt die Statistik. Die Entwicklung führt allerdings oft zu überraschenden Auseinandersetzungen in der Gesellschaft und der Verzehr von Fleisch wird bisweilen zur Glaubensfrage.

So ging jüngst ein Aufschrei quer durch die Republik, als vermeldet wurde, dass in Freiburg in städtischen Kitas und Grundschulen vom kommenden Schuljahr an nur noch vegetarisches Essen angeboten wird.

Nun wird sich auch die Europäische Union mit dem Wunsch nach mehr vegetarischem Essen beschäftigen. Die „Europäische Bürgerinitiative für eine vegane Mahlzeit“ fordert von Brüssel ein Gesetz, das ausdrücklich die Bereitstellung veganer Alternativen zu Fleischgerichten vorsieht. So soll in privaten und öffentlichen Räumen, in denen Essen und Getränke verkauft werden, mindestens ein veganes Gericht auf der Speisekarte stehen.

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Millionen Vegetarier gibt es in Deutschland

Die Organisatoren haben dazu ihre Bürgerinitiative bei der Europäischen Union registrieren lassen. Nun müssen sie innerhalb eines Jahres eine Million Unterschriften aus mindestens sieben verschiedenen Mitgliedstaaten sammeln. Gelingt ihnen das, muss sich die EU-Kommission auf das Begehren reagieren.

Das Verfahren der „Europäischen Bürgerinitiative“ wurde mit dem Vertrag von Lissabon eingeführt und soll zu mehr Bürgernähe führen. Es ermöglicht, ein bestimmtes Thema auf die politische Tagesordnung der Kommission setzen zu lassen. Allerdings darf die geplante Maßnahme nicht offenkundig missbräuchlich, unseriös oder schikanös sein.

Zudem darf sie nicht gegen die Werte der Union verstoßen werden. Die Organisatoren, die sich für eine vegane Mahlzeit einsetzen, sind allerdings überzeugt, dass sie sogar zum Wohle Europas handeln. Die Initiative trage „dem wachenden kollektiven Bewusstsein für Tierrechte Rechnung“, werben sie für ihre Idee.

Außerdem würden die Reduzierung des Fleischkonsums und der Erhöhung des Verbrauchs pflanzlicher Lebensmittel die Lebenshaltungskosten senken und zur Bewältigung der Klimakrise beigetragen. Eine inhaltliche Prüfung des Vorschlags hat die Kommission zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorgenommen," heißt es von der Brüsseler Behörde. Dieser inhaltliche Prozess wird dann erst Ende kommenden Jahres beginnen und wird - wie sehr vieles in der EU - sehr lange dauern.

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