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Influencer kennzeichnen Werbung nicht ausreichend.

© REUTERS/Dado Ruvic/Illustration/File Photo

Führen Verbraucher in die Irre: Influencer kennzeichnen Werbung nicht ausreichend

Eine EU-Prüfung will herausfinden, ob sich Influencer an das Verbraucherrecht halten. Fast die Hälfte der Untersuchten umgeht Regeln.

Influencer kennzeichnen Werbung in ihren Beiträgen auf Online-Plattformen nach Ergebnissen der EU-Kommission häufig nicht ausreichend. Von 576 untersuchten Influencern veröffentlichten fast alle kommerzielle Inhalte, aber nur ein Fünftel der Profile kennzeichnete die Beiträge systematisch als Werbung, wie die Kommission am Mittwoch erklärte.

Mit der Untersuchung wollte Brüssel überprüfen, ob sich Influencer mit ihren Beiträgen an EU-Verbraucherrecht halten.

EU-Justizkommissar Didier Reynders rief Influencer dazu auf, ihrem Publikum gegenüber mehr Transparenz zu zeigen. „Influencer haben großen Einfluss auf ihre Abonnenten, von denen viele minderjährig sind“, betonte Reynders. Unzureichend gekennzeichnete Werbebeiträge könnten die Verbraucherinnen und Verbraucher nach Einschätzung der EU-Kommission in die Irre führen.

Fast 40 Prozent der untersuchten Influencer verzichteten der Kommission zufolge auf dafür vorgesehene Kennzeichnungen der Online-Dienste, wie etwa die Angabe einer „bezahlten Partnerschaft“ auf der Plattform Instagram. Zudem hatte nur knapp die Hälfte der Influencer, die ihre Profile geschäftlich nutzten, in ihrem Heimatland ein Unternehmen angemeldet.

Infolge der Untersuchung bekommen mehr als 350 Influencer eine Mahnung, sich an die EU-Regeln zu halten, ansonsten drohen ihnen weitere Verfahren. Die Ergebnisse sollen zudem in eine mögliche Gesetzesreform einfließen. Ein Diskussionspapier, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, schlägt unter anderem einen Ethik-Kodex für Influencer vor.

Die EU-Kommission hat nach eigenen Angaben die Beiträge von Influencern aus 22 EU-Staaten sowie aus Island und Norwegen auf Plattformen wie Instagram, Tiktok, und Youtube untersucht. Darunter waren unter anderem Profile aus den Bereichen Mode, Essen, Reisen und Sport. (AFP)

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