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Die Autorin Ruth-Maria Thomas.

© Urban Zintel

Tagesspiegel Plus

Gefeierte Autorin Ruth-Maria Thomas: „Scheiße, jetzt musst du jeden Tag richtig gut aussehen“

Ihr Bestseller „Die schönste Version“ war für den Buchpreis nominiert. Ein Gespräch über ihre ostdeutsche Jugend in den späten 2000ern und gefährliche Gefallsucht.

Stand:

Frau Thomas, Sie sind in Cottbus aufgewachsen, waren Sozialarbeiterin. Mit Ihrem Romandebüt „Die schönste Version“ sind Sie prompt auf der Bestsellerliste gelandet. Besonders von Millennials wird das Buch gefeiert. Sie sezieren darin das Aufwachsen Ihrer Protagonistin in einer ostdeutschen Kleinstadt in den späten Nullerjahren, zwischen Push-up-BHs und Alkopops. Wie viel davon ist Erfahrungsbericht?
Ich bin schon Kind dieser Zeit. Aber anders als meine Protagonistin habe ich zum Beispiel an einem Theater Kurse besucht und hatte deshalb das große Glück, mich nicht nur mit mir und meinem Aussehen auseinanderzusetzen.

Trotzdem habe ich viele Stunden damit verbracht, mich mit Klamotten zu beschäftigen, Klamotten zu klauen, zu feiern, abzustürzen oder mit viel zu dünnen Sachen an Bushaltestellen zu frieren. 2009 gab es diesen wahnsinnig kalten Winter. Ich erinnere mich, wie ich damals mit hohen Schuhen, 15-Den-Strumpfhose und kurzer Jacke den ganzen Abend draußen war.

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