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Peter Maria Schnurr

© promo/Golvet

Schnurr kommt, Duc macht, Gleiß geht: Erneutes Stühlerücken in Berlins Top-Gastronomie

Das „Volt“ schließt nach 20 Jahren. Im „Golvet“ gibt es einen Neuanfang mit prominentem Küchenchef, und Lokalmatador Duc kocht nun auch am Steinplatz.

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Der Umbruch in der Berliner Spitzengastronomie setzt sich zum Jahresende mit Änderungen in drei bekannten Restaurants fort. Gute Nachrichten gibt es vom „Golvet“ am Potsdamer Platz. Dort steht im kommenden Jahr ab Ende Januar Peter Maria Schnurr am Herd. Er ist in Berlin gut bekannt aus seiner Zeit bei Siegfried Rockendorf, im „First Floor“ und als Küchenchef im Capital Club.

Wichtiger ist aber, dass er in den letzten 18 Jahren Chef im Leipziger „Falco“ und dort konstant mit zwei Michelin-Sternen und vergleichbaren anderen Wertungen ausgezeichnet war. Das „Falco“, das damit als bestes Restaurant in Ostdeutschland außerhalb Berlins galt, war vor einem Jahr abrupt geschlossen worden. Zur Begründung nannte das Betreiberhotel Fachkräftemangel und Kostendruck.

Im Berliner „Golvet“ folgt Schnurr auf Jonas Zörner, der ins „Lorenz Adlon Esszimmer“ wechselt. An den neuen Arbeitsplatz will er sein „Signature Dish“ namens „Annika Maria“ mitbringen, das er seiner Tochter gewidmet hat: rohe Langustine mit Apfelstreifen, Lardo und Kaviar. Anzunehmen ist, dass sich sein Ehrgeiz darauf richtet, die beiden Sterne aus Leipzig nach Berlin zu holen.

Die zweite spannende Nachricht betrifft wieder einmal The Duc Ngo. Der Multigastronom eröffnet im Hotel am Steinplatz ein weiteres Restaurant, eine französische Brasserie, nachdem die „Gekko Group“ aus Frankfurt das Management des Hotels zu Jahresbeginn übernimmt - es war zuvor Teil der „Marriott Collection“. Wie es heißt, gibt die Gruppe das Hotel Provocateur in Wilmersdorf auf, es geht an die Sircle Group. Ob das das Ende von Ducs „Golden Phoenix“ ist, ist noch nicht bekannt.

Die schlechte Nachricht betrifft das Kreuzberger „Volt“, das vor fast genau 20 Jahren von Matthias Gleiß als „H. H. Müller“ gegründet und später umbenannt wurde. Gleiß zieht zum Jahresende einen Schlussstrich und schließt das Restaurant.

Über die Gründe und neue Pläne hält er sich bedeckt, bestätigt aber, dass die bald anstehende Verlängerung des Mietvertrags eine Rolle gespielt habe. Das Restaurant am Landwehrkanal bespielte die Räume eines ehemaligen Umspannwerks. Es wurde häufig als „bestes Berliner Restaurant ohne Michelin-Stern“ bezeichnet.

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