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Eine Straße in Hannover (Symbolbild).

© dpa/Julian Stratenschulte

Mutmaßlich islamistische Gewalttat: Unbekannte sollen jesidischen Mann in Hannover zusammengeschlagen haben

Aus heiterem Himmel hätten die mutmaßlichen Täter den Jesiden auf offener Straße verprügelt. Passanten halfen ihm. Die Polizei konnte die Tat noch nicht bestätigen.

Nach einer mutmaßlichen gewaltsamen Attacke auf einen Mann aus der religiösen Minderheit der Jesiden hat die „Ezidische Akademie Hannover“ zu Toleranz und Mitgefühl aufgerufen.

Der etwa 40 Jahre alte Mann sei am Freitagabend im Stadtteil Linden auf offener Straße von zwei Unbekannten zusammengeschlagen worden, teilte die Akademie am Mittwoch mit. Die Täter hätten ihn auf Arabisch angesprochen und gefragt, welcher Religion er angehöre.

Als der Mann arglos gesagt habe, dass er Jeside sei, hätten die Täter aus heiterem Himmel auf ihn eingeprügelt. Der Mann stürzte den Angaben zufolge zu Boden und erlitt Verletzungen unter anderem am Kopf. Passanten hätten daraufhin ein Taxi bestellt, das ihn in ein Krankenhaus gebracht habe. Die Täter seien unerkannt entkommen.

Die Polizei Hannover konnte die Tat am Mittwoch nicht bestätigen. Möglicherweise sei der Fall nicht zur Anzeige gebracht worden.

Hatab Omar von der „Ezidischen Akademie Hannover“ vermutet ein islamistisches Motiv hinter der Tat. Anders sei das Handeln der Männer nicht erklärbar, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Das Jesidentum ist eine monotheistische Religion, deren Wurzeln bis 2.000 Jahre vor Christus zurückreichen. Sie nahm Glaubenselemente, Riten und Gebräuche westiranischer und altmesopotamischer Religionen sowie von Juden, Christen und Muslimen auf. Jesidinnen und Jesiden werden immer wieder verfolgt und diskriminiert. Fanatische Muslime sehen die Gemeinschaft als Sekte und die Mitglieder als „Teufelsanbeter“. (epd)

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